Erbendorf
11.02.2021 - 15:10 Uhr

Unterricht 4.0 zieht ins Berufsbildungszentrum Erbendorf ein

„Digitaler Unterricht“ - dieses Schlagwort macht momentan die Runde. Im Berufsbildungszentrum Erbendorf hat die Digitalisierung schon lange vor der Corona-Pandemie begonnen. Mittlerweile hat der Unterricht 4.0 Einzug gehalten.

Ein Whiteboard ersetzt in den Klassenzimmern die gute alte Kreidetafel. Das Zusammenspiel von Tafel, Bildschirm und Kamera ließ sich (von links) Bürgermeister Johannes Reger von der stellvertretenden Schulleiterin Claudia Wolf und dem externen IT-Berater Siegfried Dötterl erklären. Bild: njn
Ein Whiteboard ersetzt in den Klassenzimmern die gute alte Kreidetafel. Das Zusammenspiel von Tafel, Bildschirm und Kamera ließ sich (von links) Bürgermeister Johannes Reger von der stellvertretenden Schulleiterin Claudia Wolf und dem externen IT-Berater Siegfried Dötterl erklären.

Das Berufsbildungszentrum (BBZ) hat in Sachen Digitalisierung sein Ziel erreicht. Das freut Trägervereinsvorsitzenden Johannes Reger und Schulleiterin Hannelore Doleschal. Bereits 2018 wurde ein Medienkonzept erstellt und es wurde in Hard- und Software investiert. "Letztendlich hat die Corona-Pandemie die notwendige Digitalisierung beschleunigt", stellte Doleschal fest.

„Mit der Einrichtung der digitalen Lernplattformen und digitalen Medien zieht der Unterricht 4.0 in unser Haus ein“, sagte die Schulleiterin. „Das Berufsbildungszentrum hat sein großes Ziel erreicht.“ Denn für eine moderne Aus- und Weiterbildung sei nach ihren Worten das digitale Lernen heute grundlegend.

„Schon Anfang 2020 haben wir begonnen, die Berufsfachschule den Herausforderungen für die Zukunft anzupassen“, stellte der externe IT-Berater Siegfried Dötterl fest. „Dank der Fördermittel des Bundes, des bayerischen Staates und der Schule selbst ist es uns gelungen, das BBZ auf den neuesten Stand zu bringen.“ Viele Besprechungen und Abstimmungen zwischen der Schulleitung des BBZ, des Trägervereins und nicht zuletzt des Lehrerkollegiums waren notwendig, um gemeinsam mit IT-Berater Dötterl ein gelungenes Gesamtpaket für den Unterricht zu gestalten.

Wie die „digitale Schule“ heute aussieht, erklärte Dötterl. „Wegen der eigenen Internet-Plattform sind wir nicht auf Mebis angewiesen und für einen perfekten Remoteunterricht setzen wir Microsoft Teams und Zoom ein.“ Diese Unterrichtsplattform wird federführend von Lehrerin Michelle Greger verwaltet und angepasst. „Mit unserer schulinternen Cloud sind wir in der Lage, Schülern und Lehrern Zugriff auf die Unterrichtsmaterialien von zu Hause aus und auch im Haus zu gewährleisten.“ Wie die Schulleiterin berichtet, konnte auf diese Weise bereits während der ersten Corona-Welle der Unterricht schnell wieder im BBZ stattfinden.

Keine Kreidetafel mehr

Anstelle der alten grünen Kreidetafeln sind in den Klassenzimmern jetzt Whiteboards, Tablets und ein leistungsfähiges WLAN angesagt. „Vor allem die interaktiven Whiteboards machen Overhead-Projektoren, Beamer und Flipcharts überflüssig“, bestätigte die Schulleiterin. „Damit das alles auch funktioniert, wurden dafür eigens ein Server-Raum und ein leistungsfähiges, flächendeckendes WLAN eingerichtet“, erklärt Siegfried Dötterl. „Auf diese Weise kann zeitgleich und trotzdem mit hoher Internet-Geschwindigkeit an Whiteboards und Tablets gearbeitet werden.“ Dies sei ein großer Vorteil für den Unterricht und alle Tätigkeiten in der Verwaltung.

"Das BBZ hat entsprechend auch bei den digitalen Geräten, die zum Lernen benötigt werden, aufgestockt", informierte Doleschal. "Bei Bedarf werden den Auszubildenden Laptops zur Verfügung gestellt, denn nicht alle Pflegeschülerinnen und Pflegeschüler verfügen privat über solch eine Möglichkeit."

Kompetenz in der Praxis

Laut Schulleiterin Hannelore Doleschal ist die Schule auch im praktischen Unterricht digital. „Um spezielle Fertigkeiten und Fähigkeiten zu trainieren, die im Gesundheitsberuf grundlegend sind, haben wir ein sogenanntes ‚Skills-Lab‘ etabliert.“ In diesem „Labor“ lassen sich professionelle Handlungskompetenzen praktisch einüben – unterstützt durch Kameras und einen eigenen Regie-Raum. „Mit dem modernen Digital-Konzept ist das BBZ Erbendorf für Pflegeberufe zukunftsweisend“, ist sich die Schulleiterin sicher. „Die Digitalisierung bringt viele Neuerungen mit sich“, weiß sie. „Deshalb ist es uns wichtig, unsere Auszubildenden und Mitarbeiter gründlich im Umgang mit der neuen Technik zu schulen.“ Denn nur so ließen sich Chancen der digitalen Möglichkeiten auch in der Praxis umsetzen.

IT-Berater Siegfried Dötterl: „Durch Mittel von Bund und Land konnten wir Soft- und Hardware anschaffen, die den Herausforderungen der nächsten Jahre standhalten werden.“ Sein Dank gilt auch der großen Bereitschaft der Lehrer, einen sehr hohen Standard im Unterricht zu gewährleisten. „Mit all diesen Maßnahmen sind wir für die Herausforderungen und den modernen Unterricht im 21. Jahrhundert gerüstet.“ Die Kosten für die komplette Maßnahme belaufen sich auf etwa 110 000 Euro. „Diese Investition wird uns die nächsten zehn Jahre helfen, den Unterricht bestmöglich gestalten zu können“, ergänzt die Schulleiterin. Bürgermeister Johannes Reger bestätigte, dass es wichtig sei, gerade in dieser Zeit in die Digitalisierung zu investieren. „Deshalb haben wir es vom Trägerverein gerne gemacht und unterstützen unsere Lehrkräfte und Schüler.“ Der Trägervereinsvorsitzende bedankte sich beim Leitungsteam für das Engagement.

Erbendorf05.02.2021
 
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