Eschenbach
16.01.2019 - 17:38 Uhr

Ampel, Autohof, Arbeitsplätze

CSU-Neujahrsempfang: Fraktionssprecher mit Forderungen und Ideen.

„Wir brauchen mehr Visionen für ein zukunftsfähiges Eschenbach“, sagt Marcus Gradl, der Sprecher der CSU/ÜCW-Stadtratsfraktion. Bild: do
„Wir brauchen mehr Visionen für ein zukunftsfähiges Eschenbach“, sagt Marcus Gradl, der Sprecher der CSU/ÜCW-Stadtratsfraktion.

Des einen Freud, des anderen Leid: Die Ansiedlung der Firma Lippert in Eschenbach machte die CSU bei ihrem Neujahrsempfang in der Aula der Markus-Gottwalt-Schule ebenso zum Thema wie kommunalpolitische Versäumnisse und Zukunftsvisionen. Am Rednerpult stand dabei Marcus Gradl.

"Wer sind wir eigentlich in Eschenbach?", fragte der Sprecher der CSU/ÜCW-Fraktion im Stadtrat, um gleich selbst die Antwort zu geben. "Wir sind zukunftsfähig", sagte er und verwies auf die tüchtigen Menschen. Dazu zählt der Redner Hubert Schug. Der habe sich für die Stadt als verlässlicher Partner erwiesen, lobte er seinen Parteifreund und blickte auf die "Jahrhundert-Entscheidung", das Lippert-Imperium von Pressath nach Eschenbach zu verlegen.

Die ganze Wahrheit liege allerdings noch ein Stück tiefer, merkte Gradl an: Das Lippert-Engagement in Eschenbach trage den Stempel der CSU, betonte er. Ein schon lange rechtskräftiger Bebauungsplan habe durch die Weitsicht des damaligen Stadtrats unter Bürgermeister Robert Dotzauer dazu beigetragen, die Erschließung des Industriegebiets rasch zu realisieren und die Ansiedlungsvoraussetzung zu schaffen.

"Wir sind ein attraktives Naherholungsgebiet", sagte der Fraktionssprecher weiter und wünschte sich weitere Attraktionen am Rußweiher. Ein Sprungturm-Ersatz für das Freibad etwa ist für ihn unerlässlich. Mit Verweis auf Beschwerden von Badegästen und des Sportanglerverein äußerte Gradl Zweifel am Erfolg der Entschlammungsaktion.

"Wir sind leider keine Stadt für junge Familien", formulierte er seine Forderung nach Bauland. Unzufrieden zeigte er sich angesichts der schleppenden Ausweisung und Erschließung des Baugebiets "Esperngasse". "Wir sind keine Spange-Ost", erklärte der CSU-Stadtrat dann. Eine Lösung an der sogenannten Schloderer-Kreuzung der B 470 sei dennoch sinnvoll, urteilte er und verwies auf Gespräche mit dem Staatlichen Bauamt und MdL Tobias Reiß, mehr Verkehrssicherheit durch eine Ampelanlage zu schaffen. Eine riesige Brückenkonstruktion, wie im Stadtrat verschiedentlich gefordert, bezeichnete Gradl als Millionengrab. Der Redner verwies auf das starke Interesse eines Investors, auf dem Gelände des ehemaligen Arbeitsdienstlagers einen Autohof zu errichten. Lösungen biete die CSU auch für eine zweite Abfahrt zum Industriegebiet auf Höhe der Einfahrt Hammermühle an.

"Wir brauchen mehr Visionen für ein zukunftsfähiges Eschenbach", leitete Gradl zu Ideen der Fraktion über. Als Beispiele nannte er ein ausreichendes Bauplatzangebot in städtischer Hand und die Bebauung des ehemaligen Bahnhofsgeländes. Auch dafür bestehe ernstes Interesse eines Investors. Gradl nannte ferner Initiativen zur Ferienarbeit bei Firmen, Einführung eines Kinder- und Jugendparlaments sowie seniorengerechtem Wohnen.

"Wir sind eine Stadt der Vereine", sagte der Fraktionssprecher weiter. Die Schlussfolgerung sei das ernsthafte Bemühen, Räumlichkeiten für größere Veranstaltungen zu schaffen. Der CSUler warnte schließlich vor einem Personalabbau bei der Sparkasse Eschenbach. Diese verliere mit der Verlagerung von Arbeitsplätzen nach Neustadt/WN zunehmend an Gewicht. Gradl befürchtet deshalb eine Salami-Taktik zur Personal-Ausdünnung der Hauptstelle. Diese Entwicklung widerspreche vertraglichen Vereinbarungen und müsse verhindert werden, betonte er. Als warnendes Beispiel führte er die gleitende Auflösung des Krankenhauses an.

 
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