Wieder einmal wurde die Aula der Markus-Gottwalt-Schule (MGS) zum Informationszentrum. Nicht als Lehrkraft, sondern als Berichterstatter stand dabei Bürgermeister Peter Lehr am Donnerstagabend vor rund 120 Zuhörern. Er legte in einer Präsentation Rechenschaft ab über das kommunale Geschehen 2018 und blickte auf Vorhaben, die die Stadt in diesem Jahr mit großem finanziellen Aufwand umsetzen will.
Nach einem Standkonzert der Stadtkapelle, die auch den weiteren Verlauf der gut zweistündigen Veranstaltung begleitete, sprach Lehr von einem arbeitsreichen, abwechslungsreichen und interessanten Jahr, in dem acht Bauvorhaben realisiert wurden. Er verwies auf 15 Sitzungen des Stadtrats und dankte dem Stadtverband, der bei Festen und Feiern eine zentrale Rolle einnehme, sowie Fachbehörden, Ingenieurbüros, Architekten und Institutionen, "mit denen wir bestens zusammenarbeiten". Sein Dank galt namentlich auch allen Einrichtungen, Vereinen und Organisationen sowie Handel und Wirtschaft für ihr Kooperieren.
"Menschen und Ehrungen" maß der Bürgermeister einen besonderen Stellenwert in seinem Rückblick bei. Einen ersten Blick warf er auf die Schüler der MGS, denen eine Offene Ganztagsschule zur Verfügung gestellt wurde, die seit ihrer Einweihung "einen wahren Boom" erlebe. Außerdem erinnerte er an die Besiegelung der ersten deutsch-tschechischen Partnerschaft auf Schulebene für die Rußweiherstadt.
Daneben sprach Lehr den Faschingszug der Faschingsgesellschaft, das Jubiläum "150 Jahre Brandschutz", das Bürgerfest, das Kinderbürgerfest und das Oldtimertreffen an. Namentlich wandte er sich den Personen zu, die im kommunalen Geschehen 2018 eine besondere Rolle einnahmen: von den Geehrten bis zu den Verstorbenen.
"Wie in den Jahren zuvor hat die Stadt in den Hoch- und Tiefbau investiert, um mit einem attraktiven Erscheinungsbild zu überzeugen, das wiederum den Zuzug junger Menschen in unsere Stadt fördern sowie allen Eschenbachern vermitteln soll, dass sie stolz auf ihre Stadt sein können": Mit dieser Aussage leitete der Redner über zu Investitionen in Infrastruktur und Bildung.
Den Abbruch des Nebengebäudes der Klarner-Villa wertete er als vorbereitende Maßnahme zum Ausbau der Jahnstraße und zur Verlängerung der Bushaltestelle an der MGS. Er begründete den Kanal- und Wasserleitungsbau im Sommerleitenweg, der sich mit 215 000 Euro niederschlägt, und die Erneuerung der Druckerhöhungsanlage der Wasserversorgung Breitenlohe für 33 000 Euro.
Einen Klimaschutz-Effekt schrieb der Bürgermeister der Umstellung der Beleuchtung des Altbaus der MGS auf LED-Technik zu. Durch die Umrüstung von 315 Leuchten wird der Stromverbrauch massiv gesenkt. Den Kosten von 137 000 Euro stehen Fördermittel von 48 000 Euro gegenüber. Und mit dem Kauf des ersten Elektroautos sowie der Installation einer E-Ladesäule habe die Stadtverwaltung einen weiteren Schritt in Richtung CO2-Vermeidung unternommen, sagte Lehr. Die neue Ladestation für Elektroräder soll die Nutzer von E-Bikes ins Zentrum locken.
Des Weiteren wies er auf den Bau eines Hackschnitzellagers im Bauhof hin. Im Rußweiherbad werden das Trampolin und die neue Schaukel, die der Bauhof "wie immer in fachmännischer Manier" dort aufgestellt hat, "sehr gut angenommen". Die Pause bot Gelegenheit zu Gesprächen und zur Lösung eines Preisrätsels (weiterer Bericht folgt).
"Bonbon" für die Rußweiherstadt
Aufgehoben für das Ende seiner Rückschau hatte sich Bürgermeister Peter Lehr die Verlagerung der Firma Lippert von Pressath nach Eschenbach und deren Ansiedlung im neuen Gewerbegebiet „Am Stadtwald“. Er bezeichnete dies als „Bonbon“ für die Rußweiherstadt. Das Konzept, das Unternehmer Hubert Schug dem Stadtrat vorgestellt habe, habe das Gremium überzeugt, und die Verwaltung habe in enger Abstimmung mit den drei Bürgermeistern die Vertragsentwürfe gefertigt. Mit Blick auf den Fortgang der Bauarbeiten zeigte sich Lehr überzeugt, dass die Verlagerung der ersten Arbeitsplätze in greifbare Nähe gerückt sei. Der Bürgermeister betonte, „dass bis zur Entscheidung im Stadtrat keinerlei aktive Abwerbung betrieben wurde. Vielmehr haben wir den Entscheidungsprozess passiv und abwartend begleitet und sind erst tätig geworden, als der erfolgreiche Unternehmer auf die Stadt Eschenbach zukam“.
Über 4000 Einwohner
Seine Ausführungen zu den kommunalen Projekten ergänzte Bürgermeister Peter Lehr mit Statistiken. Sie begannen mit der Einwohnerzahl, die sich von 3916 im Jahr 2012 auf 4022 im Vorjahr erhöht hat. Erfreut zeigte sich Lehr auch über die Zunahme der Geburten von 40 im Jahr 2016 auf 54 im Jahr 2017 und 49 im vergangenen Jahr. Zu den Steuereinnahmen 2018 – 2,2 Millionen Euro Einkommensteuer, 6,5 Millionen Euro Gewerbesteuer – gab er zu bedenken, dass 60 Prozent der Gewerbesteuer der Stadt durch ein Umlagensystem wieder verloren gehen. Steil bergab ging die „Fieberkurve“ bei den Schulden: Diese sanken von 1,95 Millionen Euro 2010 auf 0,37 Millionen Euro im Vorjahr. Einem steten Wechsel sind die Investitionsausgaben unterworfen. Sie stiegen von 1,5 Millionen Euro im Jahr 2016 auf 5 Millionen Euro 2017 und fielen 2018 wieder zurück auf 2,3 Millionen Euro. Vor allem durch den Ausbau der Jahnstraße sowie die Sanierung von Vermessungs- und Landratsamt erfolgt heuer wieder ein Zuwachs auf voraussichtlich 5 Millionen Euro.














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