„Meiledda“, oberpfälzisch für „mein Lebtag“, heißt die neue Kunstausstellung im Museum „Beim Taubnschuster“ in Eschenbach, die am 2. Oktober 2025 eröffnet wird. Leo Schötz, deutschlandweit bekannt geworden durch sein metallenes Haus in Pulling bei Bad Kötzting, zeigt eine Auswahl seiner Arbeiten, die in den letzten Jahren dort entstanden sind. Der Künstler wurde 1963 in Bad Kötzting geboren, studierte von 1984 bis 1985 Kunstgeschichte an der Universität Regensburg und von 1985 bis 1991 Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in München.
Sein Freund und Bildhauer Toni Scheubeck schreibt über ihn: „Grob und rau mit Malerpranke schnell und spontan hingefetzt, hingekritzelt, manchmal wie von ungelenker Kinderhand, unfertig wirkend als fertiges Bild, begegnen uns die Bilder von Leo Schötz. Der Malgestus ist oft wichtiger als das aus dem Chaos auftauchende Motiv, zum Beispiel eines Vogels, eines Kopfes. Angestrebt ist eine Ursprünglichkeit des Erlebens und Gestaltens, die Rückkehr zu den Uranfängen, zum Kind in uns, die Akzeptanz von Hässlichem und Zufall, jenseits von renaissancehafter Idealität, Proportion, Schönheit, perspektivischer Genauigkeit und mimetischer Richtigkeit. Leo Schötz‘ Bilder vollziehen eine Hinwendung zum Authentischen, was aus dem Griechischen ‚auto enthes‘ hergeleitet ‚von eigener Hand‘ bedeutet. Keine schönlinige Handschrift, sondern grobe schwarze Konturen, die als Bildgerüst primärfarbene Flecken bändigen. Das zeichnerische Element behält dabei oft die Oberhand.“
Das umfangreiche Oeuvre von Leo Schötz setzt sich zusammen aus expressiv-gestischen, sehr farbintensiven Acrylbildern auf Leinwand im meist großen Format sowie grobschlächtigen Skulpturen aus Holz. Und einem druckgrafischen Werkblock mit dem Schwerpunkt auf der Technik des Holzschnitts. So kommen bei der Arbeit an den Skulpturen absichtlich große Werkzeuge, wie Kettensäge und Bildhauerbeil, zum Einsatz, um Handicaps zu schaffen, die verhindern, sich in Details zu verlieren und dem Material groß- und großspurig zu begegnen auf dem Weg zum Wesentlichen der Form.
Die Ausstellung ist bis zum 7. Dezember sonntags von 14 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung (0174/81 05 510 oder E-Mail stadtapo.keck[at]t-online[dot]de) geöffnet.
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