Eschenbach
22.06.2018 - 17:17 Uhr

Beliebter Traditionsbräu

Die Brauerei Rohrer war eine Alt-Eschenbacher Institution. Der Hausname "Scherm-Karl" geht zurück auf die Familie Scherm, die 1845 das Anwesen in der unteren Stadt erwarb.

Wie gemütlich es in der Rohrer-Gaststube einst zuging zeigt das Bild aus den 1960er Jahren. Wenn man Glück hatte, fand sich auch ein "Bader", der die Gäste "beim Scherm-Karl" auf Wunsch rasierte. hev
Wie gemütlich es in der Rohrer-Gaststube einst zuging zeigt das Bild aus den 1960er Jahren. Wenn man Glück hatte, fand sich auch ein "Bader", der die Gäste "beim Scherm-Karl" auf Wunsch rasierte.

(hev) Der Schmiedemeister und Landwirt Johann Scherm (1852 bis 1918) war 19 Jahre Bürgermeister der Rußweiherstadt und vertrat seine Heimat als Landrat im Parlament der Oberpfalz. 1907 ehelichte seine Tochter den Diplom-Braumeister Karl Rohrer; auf ihn geht der Vorname im Hausnamen zurück. Karl und Margarethe Rohrer eröffneten 1908/1909 eine Gaststätte und versorgten ihre Kundschaft das ganze Jahr mit Speisen und selbstgebrautem Bier.

Wurde zunächst noch das Rohrer-Bier im nahe gelegenen Kommunbrauhaus eingebräut, so baute Karl Rohrer 1928 auf der nördlichen Seite des Stadtweihers seine eigene Brauerei, die ab 1951 Sohn Alfons mit Ehefrau Anni weiterbetrieb. Ein geräumiger Tanzsaal und später eine Diskothek waren Treffpunkte der Jugend aus nah und fern.

Die Brauerei Rohrer oder der "Scherm-Karl", wie die Einheimischen den beliebten Traditionsbräu nannten, beendete 1975 die eigene Herstellung von "Vollbier hell" und "Märzen" und übernahm die Spezialitäten der Münchener Hacker-Pschorr-Brauerei.

Heute gehört das Haus der Brauerei Kaiser aus Neuhaus/Pegnitz. Das Wirtshaus "Zum Scherm-Karl" ist momentan leider geschlossen, nur im geräumigen Saal, wo die "Flying Boots" Linedance üben, finden gelegentlich Veranstaltungen statt.

An die Brauerei Rohrer erinnert die Ausstellung "Im Wirtshaus. Historische Gaststätten im Eschenbacher Land" im Museum "beim Taubnschuster". Dieses ist auch an den nächsten Sonntagen von 14 bis 17 Uhr sowie mittwochnachmittags jeweils von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Am morgigen Sonntag gibt es für die Besucher wieder Kaffee und Kuchen.



 
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