Eschenbach
13.02.2024 - 20:46 Uhr

Club der Fröhlichen in Stadtpfarrkirche: Faschingspredigt in St. Laurentius

Zum Faschingsendspurt gehört auch der Besuch eines Gottesdienstes, sagt Eschenbachs Stadtpfarrer Johannes Bosco. Die Messe nutzt der "Seelenmasseur" mit viel Humor in gereimter Predigtform zu einigen hintergründigen "Verkündigungen".

"!Den Fröhlichen hilft Gott", versicherte Stadtpfarrer Johannes Bosco am Sonntag in einer Faschingspredigt voller Geist und Witz Bild: do
"!Den Fröhlichen hilft Gott", versicherte Stadtpfarrer Johannes Bosco am Sonntag in einer Faschingspredigt voller Geist und Witz

Gottesdienst am Faschingssonntag in St. Laurentius: Das hieß eine überfüllte Stadtpfarrkirche, Luftballons und Luftschlangen als Kirchenschmuck, einen zackigen Einmarsch der Eschenbacher Garden, einige "Rußweiber" als Messdiener, um der Fachkräftenot abzuhelfen, ein Helau auf Pfarrer Jobo, Eschenbach und die Lebensfreude anstelle des Glaubensbekenntnisses und fetzige Faschingshits der Stadtkapelle. "Oh When the Saints Go Marching in - Oh, wenn die Heiligen hereinmarschieren" schallte es schon zu Beginn der Messe durch das Gotteshaus.

Als heilig outeten sich in diesen Momenten viele der auf Heiterkeit gebürsteten Kirchenbesucher. "Gute Stimmung und Fröhlichkeit macht das Christentum aus." Auch diese Ermunterung des Stadtpfarrers an das närrische Volk trug dazu bei, in einer Stunde der Freude der Fröhlichkeit freien Lauf zu lassen. Einer Ausgelassenheit, die ansteckend wirkte. Erst recht zum Endspurt der fünften Jahreszeit mit einer Faschingspredigt voller Spitzen und hintergründigem Humor.

Witzige Seelenmassage

"Den Fröhlichen hilft Gott." Diese Frohbotschaft wurde für den Pfarrer zum Tagesmotto. Gottes Botschaft in ermunternde Worte zu packen und mit Seitenhieben nachzudenken, war für den Mann der Kirche das besondere Anliegen. So hieß es unter anderem: "Liebe Leute, lasst das Tratschen sein. Anstatt über andere das Maul zu zerreißen, will ich auf Jesu Wort verweisen: Liebe deinen Nächsten so, wie dich selbst, nicht, dass du auf die Schnauze fällst". Die veränderten sonntäglichen Gottesdienstzeiten kommentierte der "Seelenmasseur" mit der Bemerkung: "Knödel schmecken auch um 12 Uhr noch fein, besonders wenn der Pfarrer wird geladen sein". An die Frühschoppen-Gänger gewandt lud "Don Bosco" dazu ein, "nach der Mess die Maß, das wär doch was. Einmal im Monat Frühschoppen in des Pfarrers Garten. Bin gespannt, wie viele nach der Mess da warten".

Nicht Mäkeln ließ der Pfarrer an seiner Haarpracht. "Lange Haare hat er sich wachsen lassen. Die Älteren können das nicht fassen. Seid lieber still, denn da mach ich sowieso, was ich will". Dann weitete der Prediger den Blick auf den Pfarrheim-Neubau. "Spatenstich in großer Hitze, der Pfarrer im Bagger auf dem Fahrersitze". Der pure Stress, dem längst das Ziel vor Augen die Hoffnung weicht. "Auf dem Bau, da geht es voran, der Rohbau steht, viele packen an. Viele Spenden sind schon da, das ist echt wunderbar. Ein paar Scheine brauchen wir noch als Spende, dann hat auch dieses Betteln ein Ende".

Neue Zeit für Kirche

Im Gegensatz zum Sessionsthema der Faschingsgesellschaft "Zurück in vergangene Zeiten" hielt es der Pfarrer mit dem Motto des letzten Jahres "Around the world". "Sind wir froh, das Eschenbachs Kirche geht in eine neue Zeit. Sonst gäb's das jetzt nicht - ausgelassen und Fröhlichkeit". In diesem Sinne appellierte Johannes Bosco an die Faschingsleut: "Drum machen wir jetzt weiter, mit einen Gottesdienst und Liedern, froh und heiter." Unterbrochen von vielen Trari, Trara hieß es schließlich: "Macht die Türen auf für einen fröhlichen Narrenlauf."

Den unterstrich die Stadtkapelle unter Leitung von Stefan Wittmann mit weiteren Hits. Eine mitreißende Parade an Stimmungsliedern, wie zum Beispiel "Mer losse d'r Dom en Kölle" und auf besonderen Wunsch des Pfarrers den "Böhmischen Traum".

Eingebettet in Humor, Anekdoten und Wortspielen endete der Gottesdienst mit einem leisen Helau und einem kräftigen Amen, begleitet vom brausendem Beifall der Kirchenbesucher. Noch einmal wurde es zackig, als Garden und Elferrat im Narhalla-Marsch aus dem Gotteshaus marschierten.

 
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