(hev) Beim Juni-Termin mit "Ollie & Die Blinden" hatte der Heimatverein wegen der Schafskälte noch in den Saal ausweichen müssen. Doch diesmal erlebten die Zuhörer unter freiem Himmel eine abwechslungsreiche Show mit fast 20 gut aufgelegten Musikern aus verschiedenen Teilen der Oberpfalz - einer war sogar aus München angereist. Zusammengerufen von Martin Dilling, dem Eschenbacher Oscar Peterson am Piano, präsentierten sie in wechselnder Besetzung Jazz, Latinmusic und variantenreichen Rock.
Schon die Eröffnung passte zur Sommerstimmung. Der Bossa Nova "Song For My Father", cool und lässig vorgetragen mit einem satten Bläsersatz von Saxofonen und Klarinetten, ließ für den Abend Gutes erwarten. Das galt auch für den Swing-Evergreen "Take The 'A' Train", George Bensons "This Masquerade" und das funkige Stück "Canterloupe Island".
Immer ein Höhepunkt sind die Auftritte von Jazzsängerin Monika Eichhammer, diesmal mit dem passenden "Summertime" aus George Gershwins "Porgy and Bess" - bereits 1935 entstanden, unzählige Male gecovert und neu interpretiert, immer wieder schön und zeitlos. Zum Mitsingen folgte "Night And Day" und zum Ausklang ihres Auftritts die zärtliche Ballade "A Child Is Born" - schließlich war die Sängerin mit ihrem Baby angereist: kein Problem, wenn der Vater dabei ist.
Eine Spur härter fiel naturgemäß die Rock-Abteilung aus. Auch hier war viel Abwechslung geboten: von Hardrock von ZZ Top über Neil Youngs alternativen Country-Style wie bei "Heart Of Gold" bis zu den alten Byrds mit dem Klassiker "You Ain't Goin' Nowhere". Zurück zu den Wurzeln des Rock 'n' Roll ging es mit Chuck Berry's "Johnny B. Goode", der die ersten Tänzer zu einer kessen Sohle animierte. Abwechslung gab's dazu auch bei den Rockmusikern: Drei Schlagzeuger wetteiferten um den besten Drive, und eine ganze Reihe von guten Gitarristen brachte in Akustikversion oder mit harten E-Gitarren-Riffs eigene Akzente ein.
Zum Schluss erklang "Red House", ein Leckerbissen von Jimi Hendrix - toll gespielt, auch wenn der Gesangsstimme die schwarze Note fehlt - und als Rausschmeißer Bruce Springsteens "I'm Goin' Down". Einmalig, wie bei dieser Jam-Session die Integration aller Alters- und Niveaustufen gelang. Das zeigte auch die lustige Einlage eines neu hinzugestoßenen Saxofonisten, der "Yakety Sax", bekannt als Titelmelodie der Benny-Hill-Show, zum Besten gab und Mitmusiker dafür fand.
Die "Macher" des Heimatvereins waren mit diesem ersten Abend im neu renovierten Kulturhof zufrieden, auch wenn noch einige Musikfans Platz gehabt hätten. Ein Grafenwöhrer drückte es so aus: "Hier muss man dabei sein - bei dieser tollen Musik und der einmaligen Atmosphäre."
Eschenbach
23.07.2018 - 17:34 Uhr
Cool, lässig, funkig, rockig
von Externer Beitrag
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