Eschenbach
19.07.2020 - 10:51 Uhr

Corona-konforme Feier: 50. Abiturjahrgang verlässt Gymnasium Eschenbach

Die Abi-Prüfungen sind mit Glanz und Gloria bestanden, ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Das müsste nun ausgiebig gefeiert werden. Erst recht, wenn es sich um den 50. Abiturjahrgang des Gymnasiums Eschenbach handelt. Wäre da nicht Corona.

Improvisieren heißt es zu Coronazeiten. So zeigen sich die 72 Abiturienten und die Schulleitung vor der Aushändigung des Reifezeugnisses in ungewöhnlicher Formation. Bild: do
Improvisieren heißt es zu Coronazeiten. So zeigen sich die 72 Abiturienten und die Schulleitung vor der Aushändigung des Reifezeugnisses in ungewöhnlicher Formation.

Den Abiturabschluss am Gymnasium Eschenbach wegen der Coronakrise aber einfach wie Schall und Rauch vorüberziehen lassen? Nix da, sagten sich Schulleiter Peter Schobert, das Lehrerkollegium, Abiturienten und Elternbeirat. Erst recht nicht, weil sich die Abiturienten wieder über eine Klasse-Reifeprüfung freuen durften.

Um gute Einfälle nicht verlegen organisierte die Schule einen besonderen Fahrplan, um ihre „Stars“ am Freitag trotz aller Umstände gebührend aber eben ohne viel Glamour und Ehrengästen aus dem Schulleben zu verabschieden. Die eher nüchterne Atmosphäre mit Kontaktverboten, Abstandsregeln und Hygienemaßnahmen tat der Freude und den Momenten des Glücks jedoch keinen Abbruch.

So erlebten die 72 jungen Damen und Herren sowie deren Eltern dann doch noch eine Abschlussfeier mit vielen Emotionen. Für gewöhnlich ist es eine ökumenische Andacht, die einem solchen Fest vorausgeht. Stattdessen war es in der Aula ein geistliches Wort, das die Abiturienten zu einer lebenslangen Wanderung mit Gott einlud. Bei Pfarrer Dirk Grafe kam diese Einladung naturgemäß ganz seriös daher. „Die Schule ist jetzt hinter euch. Seid neugierig, auf das, was kommt, setzt euch Ziele und denkt daran, dass ihr auf diesem Weg nicht allein seid“, betonte der Seelsorger, wünschte Gottes Segen und empfahl dem Abi-Jahrgang, echte Freunde zu bleiben.

Die Glückwünsche des Elternbeirates übermittelte Vorsitzende Sabine Schultes symbolisch mit einem Mini-Rucksack. Darin enthalten waren die Wünsche nach Glück, Prinzipientreue, Optimismus, nach einer guten Berufswahl und die Bereitschaft, dazuzulernen. Für alle „Leidensgenossen“ versuchte Jahrgangssprecherin Johanna Ziegler Antworten auf noch „offene Fragen“ zu geben, dankte Lehrern und Eltern und wünschte viel Vergnügen beim Corona-konformen Feiern.

„Ich bin stolz auf euch, und ich will euch Mut machen“, versicherte Schulleiter Peter Schobert den Absolventen. „Euer Wissen, euer Können, eure Neugier, euer Engagement: Die Welt braucht euch“, betonte er und erinnerte an die wichtigsten Mosaiksteinchen für ein Lebensbild voller Erfüllungen. Dazu zählte Schobert Familie, Freundschaften, Wünsche, Träume, persönliche Geheimnisse und die Erinnerung an ein glückliches und erfolgreiches Schulleben.

Mit Blick auf das 50. Jahrgangsjubiläum untersuchte Schobert auch die positiven und negativen Veränderungen seit 1970. „Ist eure Welt eine andere als vor 50 Jahren ?“, fragte der Schulleiter und bilanzierte: „Familie, Freundschaft, Heimat, Leben in Frieden und gesicherte Lebensverhältnisse sind Werte, die im Jahr 2020 ihre Gültigkeit haben.“ Auf diesen Wertegedanken aufbauend habe die Schule das Rüstzeug zur Selbstverwirklichung vermittelt. „Bleibt offen für alles Neue, bleibt aber auch kritisch sowohl dem Neuen als auch dem Alten gegenüber, aber bewahrt euch vor allem Grundwerte, die alles überdauern, und versucht, in entscheidenden Situationen das Beste zu geben“, riet Schobert den jungen Leuten. Im Hinterkopf sollten allerdings auch die Worte des amerikanischen Schriftstellers Thornton Wilder bleiben: „Anstatt immer nur das Beste geben zu wollen, sollten wir lieber einmal etwas Gutes tun.“ Musikalisch umrahmte den ersten Teil der Feier Kilian Ellner auf dem Piano. Für den Musikpädagogen war es auch ein Abschiedskonzert.

Bei der folgenden Zeugnisverteilung schüttelten Oberstufenkoordinator Robert Kreuzer und Schulleiter Peter Schobert dieses Mal keine Hände. Streng nach geltenden Abstandsregeln nahmen die Abiturienten ihr Reifezeugnis in Empfang. Jeder Abiturient durfte dabei die Eltern mitbringen, weswegen immer nur 24 Schüler auf einmal in der Aula sein durften. Bei insgesamt 72 Abiturienten wiederholte sich diese Zeremonie dann drei Mal. Nach jeder Gruppenfeier wurde desinfiziert. Ein aufwändiges Prozedere in diesem Jahr.

Die Besten des Jubiläumsjahrgangs:

Urkunden und Geschenke für Einser-Abschlüsse

Insgesamt 14 junge Damen und Herren des Jubiläumsjahrgangs erreichten einen Notendurchschnitt zwischen 1,0 und 1,5. Über die Traumnote 1,0 jubelten Anne Dötsch (Speinshart), Leona Girisch (Pressath) und Theresa Hahn (Eschenbach). Eine 1,1 erreichten Lena Heindl (Schlammersdorf), Johanna Kraus (Kirchenthumbach) und Julia Schatz (Kemnath). Den Notendurchschnitt von 1,3 erzielten Pia Beckh (Pressath), Jana Geyer (Auerbach), Christoph und Tamara Reisner (beide Kirchenthumbach) sowie Johanna Ziegler (Auerbach). Über eine 1,4 freuten sich Laura Heindl aus Kirchenthumbach und Florian Schmucker aus Pressath. Zu den Glücklichen zählte auch Lena Schecklmann aus Trabitz mit der Gesamtnote 1,5. Die Besten des Abi-Jahrgangs erhielten Urkunden, Buchgeschenke und Mitgliedschaften in verschiedenen wissenschaftlichen Gesellschaften.

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Eschenbach12.07.2020
14 Abiturienten glänzen mit einem Notendurchschnitt zwischen 1,0 und 1,5. Unser Bild zeigt die jungen Damen und Herren mit Schulleiter Peter Schobert und Oberstufenkoordinatorin Kerstin Eckert (obere Reihe von links) und Oberstufenkoordinator Robert Kreuzer (rechts). Bild: do
14 Abiturienten glänzen mit einem Notendurchschnitt zwischen 1,0 und 1,5. Unser Bild zeigt die jungen Damen und Herren mit Schulleiter Peter Schobert und Oberstufenkoordinatorin Kerstin Eckert (obere Reihe von links) und Oberstufenkoordinator Robert Kreuzer (rechts).
Die Zeugnisübergabe erfolgt in drei Gruppen zu je 24 Absolventen. Auch die Eltern sind mit dabei. Bild: do
Die Zeugnisübergabe erfolgt in drei Gruppen zu je 24 Absolventen. Auch die Eltern sind mit dabei.
Abi-Jahrgangssprecherin Johanna Ziegler gibt Antworten auf "noch offene Fragen". Bild: do
Abi-Jahrgangssprecherin Johanna Ziegler gibt Antworten auf "noch offene Fragen".
 
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