Eschenbach
25.07.2019 - 11:03 Uhr

CSU-Bürgergespräch in Eschenbach: Stirnberg-Anwohner wollen gehört werden

Beim Bürgergespräch der CSU im Stirnberg rätseln circa 70 Besucher über die Planungsabsichten der Stadt für das Stirnberg-Quartier. Der Bürgermeister äußert sich auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien.

Die genehmigten Fördergelder für das Stirnberg-Projekt "Soziale Stadt" endlich nutzen, bevor sie in schneller handelnde Kommunen abfließen, diese Forderung war beim Bürgergespräch allgegenwärtig Bild: exb
Die genehmigten Fördergelder für das Stirnberg-Projekt "Soziale Stadt" endlich nutzen, bevor sie in schneller handelnde Kommunen abfließen, diese Forderung war beim Bürgergespräch allgegenwärtig

Seit November 2018 ist es amtlich. Die Stadt bekommt aus dem Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ eine erste Rate in Höhe von 800.000 Euro. „Das Auftaktprojekt startet im Stadtteil Stirnberg“, versprach Bürgermeister Peter Lehr noch am Tag der Förderbekanntmachung.

Schon 2016 war sich der Stadtrat einig, den Stirnberg zur Beseitigung städtebaulicher Missstände „auf Vordermann“ zu bringen. Als erster Schritt kam es zu einer Erweiterung des städtebaulichen Sanierungsgebietes, um die Grundvoraussetzungen zur staatlichen Förderung zu schaffen. Im November 2018 folgte schließlich die erste Zuschussbewilligung für ein Projekt, bei dem die Bedürfnisse der Stirnberg-Anwohner eine große Rolle spielen sollten.

Die Rede war von einem Kinderspielplatz, von Ruhebänken und von Bewegungsgeräten für Senioren, die den Überlegungen des am Stadtweiher entstandenen Mehrgenerationenparks nahe kamen. Die frohe Kunde aus dem Rathaus verband der Bürgermeister mit dem Versprechen, zügig zu informieren und die Anwohner mitentscheiden zu lassen. „Wir planen deshalb 2019 Anliegerversammlungen und bauen ab 2020“, erklärte Lehr damals.

Seit dieser Ankündigung warten die Stirnberger bisher vergeblich auf diese Informationsveranstaltungen. Beim Bürgergespräch der CSU machte sich deshalb Ungeduld breit. Niemand konnte Auskunft geben, auch nicht Dritter Bürgermeister Klaus Lehl und CSU/ÜCW-Sprecher Marcus Gradl. Erste Planskizzen waren ebenso Fehlanzeige wie konkrete Hinweise zu ersten Teilmaßnahmen. „Der Planer wartet seit langem auf die Anliegerversammlungen aus dem Stirnberg-Quartier, um die zu erwartenden Wünsche in die Planung einzuarbeiten“, sagte Gradl.

Deshalb spekulierten die circa 70 Besucher auf frisch gemähter Wiese vor schiefen und verrosteten Torstangen ohne Netz über die Planungsabsichten. Manchmal emotional und dann wieder zur Sachlichkeit mahnend diskutierten sie über eine Vielzahl von Mängeln, um gleichzeitig mit Verbesserungsvorschlägen aufzuwarten.

Als Schwerpunktthemen stellten sich rasch die Parkplatznot in Teilbereichen der Stirnbergstraße, die Lärm-Belästigungen durch den Müllcontainer-Standort, Sauberkeitsprobleme rund um den Containerstandort und die Raser-Mentalität von Kraftfahrern in und aus Richtung Kindergarten heraus. Ein zunehmendes Problem ist für einige Anlieger die Vermietung von Wohnungen an geduldete Migranten „für teures Geld in längst überfälligen Sanierungsprojekten“, wie es hieß.

Mittendrin im Stirnberg-Quartier diskutierte die CSU mit den Anwohnern über die städtebaulichen Missstände des Areals und über Hoffnungn für eine Wende zum Besseren Bild: exb
Mittendrin im Stirnberg-Quartier diskutierte die CSU mit den Anwohnern über die städtebaulichen Missstände des Areals und über Hoffnungn für eine Wende zum Besseren

Einher gingen die kritischen Betrachtungen mit einer Fülle von Vorschlägen und Wünschen. Immer im Blickpunkt: die Verkehrsgefährdungen durch Raser in und aus Richtung Kindergarten. An die Kita-Eltern und „Abholdienste“ erging der Appell, auf dem Großparkplatz im Weidelbach zu parken, um die wenigen Meter zur Kinder-Tagesstätte zu Fuß zurückzulegen. Auch der Pappenberger Weg sei davon betroffen, entdeckte mancher Anlieger. Das Endstück der Stirnbergstraße für die privaten Kindergarten-Abholdienste zu sperren, gehörte ebenso zu den Forderungen wie der Einsatz des kommunalen Blitzer-Dienstes in der Stirnbergstraße.

Auch der Ruf nach einer verstärkten polizeilichen Präsenz hallte bei Freibier und Brezen über die Biertische. Intensiv geführte Dialoge zwischen einzelnen Besuchern verstärkten diese Atmosphäre, die immer wieder in der meist genannten Forderung endete: „Wir wollen endlich gehört werden“.

Info:

Reaktion: Anliegerversammlung im September

Bürgermeister Peter Lehr erklärte auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien, dass die Anliegerversammlung im September 2019 stattfinden werde. "Die Anlieger werden in die Aula der Markus-Gottwalt-Schule eingeladen. Dann können wir uns die Wünsche der Leute anhören", sagt Lehr. Der Bürgermeister weist auch darauf hin, dass die Stadt keinen Einfluss auf die Mietpreise habe. Zudem sei die Sanierung des Gebiets Stirnberg nicht in zwei Jahren erledigt, sondern dauere einige Jahre. Er wolle das Projekt aber noch in seiner Amtszeit anstoßen.

 
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