Harmonisch verlief am Montag die erste Sitzung der Gemeinschaftsversammlung der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Eschenbach. Dazu eingeladen hatte Peter Lehr als noch amtierender Gemeinschaftsvorsitzender. Ihm oblag es, gemeinsam mit Geschäftsführerin Heike Biersack und Kämmerer Karl Stopfer die Wahl des neuen Vorsitzenden abzuwickeln. Sein Willkommensgruß galt insbesondere den von den Kommunen nach der Wahl vom 15. März neu zu Mitgliedern der Gemeinschaftsversammlungen gewählten Mandatsträgern. Vorab informierte Lehr, dass nur ein Bürgermeister der drei Mitgliedsgemeinden zum Vorsitzenden gewählt werden kann. Er verheimlichte jedoch nicht die jahrzehntelange Tradition, nach der dieses Amt stets dem Bürgermeister der Stadt Eschenbach angetragen wurde.
Speinsharts Bürgermeister Albert Nickl untermauerte diesen „Vorschlag“. Er hielt es für sinnvoll, den Bürgermeister der größten Kommune mit diesem Amt zu betrauen, „der als hauptamtlicher Bürgermeister stets präsent ist“. Zur Wahl betraten die Angehörigen der drei Kommunalparlamente nacheinander die Wahlkabine. Das Ergebnis war ein eindeutiges Votum (zwölf Stimmen) für Marcus Gradl, dem Peter Lehr viel Spaß und Freude bei den Aufgaben wünschte. Diesen letzten Akt nach zwölfjähriger Amtszeit beendete Lehr militärisch kurz: „Ich melde mich ab.“
Marcus Gradl bedankte sich für das Vertrauen und rief zum Zusammenhalt in der VG auf, der dem Wohl der Gemeinden diene. Er blieb damit auf einer Ebene mit dem Preußenkönig Friedrich dem Großen, der in seinem Testament aus dem Jahr 1769 schrieb: „Unser Leben führt uns mit raschen Schritten von der Geburt bis zum Tode. In dieser kurzen Zeitspanne ist es die Bestimmung des Menschen, für das Wohl der Gemeinschaft, deren Mitglied er ist, zu arbeiten“.
Einig war sich das Gremium, wie bisher wieder zwei Stellvertreter zu wählen. Als „gute Praxis seit Jahrzehnten“ bezeichnete es Nickl, den Bürgermeister der Stadt Neustadt am Kulm zum ersten Stellvertreter zu wählen. Nach der Wahl von Wolfgang Haberberger schlug dieser nach „altbewährter Form“ Albert Nickl als zweiten Stellvertreter vor. Bei einzeln durchgeführten Wahlgängen erhielten die beiden Kandidaten ebenfalls das einhellige Vertrauen der Versammlung.
Keinen Gesprächsbedarf gab es zum Erlass der Geschäftsordnung, die den VG-Räten bereits zugestellt worden war. Heike Biersack versicherte, dass sie wie bisher der Bayerischen Mustersatzung angelehnt wurde und als Neuerung nur den besonderen Umgang mit Dokumenten und elektronischen Medien und geänderte Höchstbeträge für Stundungen und Aussetzungen der Vollziehung durch den Vorsitzenden enthält. Unverändert bleibe die Vorgabe, dass Sitzungen in der Regel im Rathaus Eschenbach stattfinden, „falls im Einzelfall nicht anders bestimmt“. Ladungen und Anträge zur Gemeinschaftsversammlung können künftig auch elektronisch erfolgen.
Einstimmigkeit herrschte auch zum Beschluss einer Entschädigungssatzung und zum Bestellen der Mitglieder des Rechnungsprüfungsausschusses. Den Prüfungsausschuss leitet weiterhin Wolfgang Haberberger (Neustadt am Kulm). Ihm zur Seite stehen Harald Neustätter, Thomas Riedl (beiden Eschenbach) und Richard Neukam (Speinshart). Als Stellvertreter stehen Sabine Schultes, Thomas Ott (beide Eschenbach) und Robert Kausler (Speinshart) bereit. Nur Formsache war die Bestellung der Bürgermeister Marcus Gradl, Wolfgang Haberberger und Albert Nickl zu Trauungsstandesbeamten „in stets widerruflicher Weise“. In seinem Schlusswort zeigte sich Gradl erfreut über die zu allen Tagesordnungspunkten harmonisch verlaufene Einstandssitzung des neuen Gremiums. Er sah darin ein starkes Signal für die künftige Zusammenarbeit.
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