In festlicher Atmosphäre verlieh Bezirkstagspräsident Franz Löffler dem Verein den Kulturpreis 2019 des Bezirks Oberpfalz in der Sparte „Museen“. Der Text der Urkunde lautet: „Der Heimatverein Eschenbach i. d. OPf. e. V. hat mit dem Museum ,Beim Taubnschuster ' herausragende Leistungen erbracht. Ihm wurde deshalb mit Beschluss vom 3. Juli 2019 der Kulturpreis des Bezirks Oberpfalz 2019 verliehen“.
In seiner bemerkenswerten Laudatio versicherte Bezirksheimatpfleger Tobias Appl: „Der Kulturpreis im Bereich Museen soll deutlich machen, welch überragende Rolle diese Einrichtungen als Orte der kulturellen Begegnung einnehmen können.“ Er unterstrich, dass für den Kulturpreis ein ehrenamtlich geführtes Museum gesucht wurde, das durch ein regelmäßiges, kreatives und abwechslungsreiches Kultur- und Ausstellungsprogramm einen festen Platz im lokalen und regionalen Leben einnimmt. Es war ihm ein Anliegen, in diesem Sinn den Preisträger zu würdigen, dessen Haus den schönen Namen „Beim Taubnschuster. Museum – Kulturhof – Zoigl“ trägt.
Der Laudator wusste, dass es dem Verein in dem 2015 von der Stadt erworbenen und sanierten Gebäude seit 2017 gelingt, mit der musealen Präsentation der Stadtgeschichte unentwegt Besucher ins Museum zu locken und für die dargestellten Inhalte zu begeistern. In einem ehemaligen Zoiglort dürften auch die Schwerpunkte "Kommunbrauwesen" und "Bier" nicht fehlen. Überzeugt zeigte er sich, dass gerade diese Thematik dazu beiträgt, die möglicherweise in vielen Köpfen verbreitete Vorstellung von Museen als langweilige, staubige Orte zu ändern. Dem "Taubnschuster"-Haus bescheinigte er, dass es das Thema Bier „in hoher Qualität museal präsentiert“.
In seinem weitere Blick auf die thematischen Schwerpunkte des Museums kam Appl auf die Darstellung der Entwicklungsgeschichte Eschenbachs „Vom Dorf zur Stadt“ zu sprechen, bei der vor allem Wert auf eine „partizipative und interaktive Wissensvermittlung“ gelegt wird und die Besucher mehr sind als stille Rezipienten. Im digital vernetzten, dreidimensionalen Stadtmodell sah er mehr als eine technische Spielerei. „Hier werden Informationen unterschiedlicher Tiefe spielerisch und attraktiv vermittelt.“ Als besonders charmant wertete er die Audiostation mit alten Hausnamen. Deren Präsentation nutzte der Heimatpfleger als Überleitung zur Wertschätzung und Pflege des Dialekts bei Veranstaltungen im Kulturhof.
Zoiglliebhabern bescheinigte er, sich im Ausstellungsbereich „Hopfenblöih und Zoiglstern“ wie im siebten Himmel zu fühlen. Historischen Zoiglsternen, klassischen Sammlungen von Bierkrügen, Fässern und Schmuckdeckeln für Bierkrüge maß er hohen Stellenwert bei und pries das mehrmals im Jahr mögliche „Eintauchen in urige Zoigl-Atmosphäre“. Wie Weihrauch auf die Häupter der engagierten Mitarbeiter des Heimatvereins wirkten die Worte. „In Sachen Technikeinsatz und interaktiver Ausstellungsgestaltung liegt das Museum ‚Beim Taubnschuster‘ im Trend musealer Entwicklungen und ist sogar großen Museen teilweise einiges voraus.“ Er bescheinigte ihm großes Potential, das dazu beiträgt, den Museumsbesuch in Zukunft als eine attraktive Form der Freizeitgestaltung wahrzunehmen. Appl verwendete Worte museumspolitischer Diskussionen als er resümierte: „Auf diese Weise wird das Museum zu einem Ort der Partizipation, des Dialogs und der Kollaboration – zu einer Social Arena.“ Nach Würdigung regelmäßiger Sonderausstellungen und des reichhaltigen und vielfältigen Kulturprogramms kam der Laudator zu dem Schluss: „Diese Kombination aus Zoiglstube, Kulturhof und Museum machen den "Taubnschuster" zu dem, was er ist: ein herausragender und wichtiger Ort vielfältiger kultureller Begegnungen, ein würdiger Preisträger.“



















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