Jetzt geht alles ganz schnell. Nur noch bis Sonntag, 14. Oktober, hat das beliebte Restaurant der Familie Colella geöffnet, Speisen können allerdings nur mitgenommen werden, denn die Räume sind bereits leer. Überraschend kommt der Schritt nicht. "Die Schließung war zum Ende des Jahres geplant", sagt Sohn Adriano Colella.
Nun kommt die Schließung kurzfristig etwas früher: Altersbedingt und aus gesundheitlichen Gründen, aber auch weil das Servicepersonal fehlt. "Meine Eltern sind 72 und 69 Jahre alt und ein Restaurantbetrieb ist ein Knochenjob", erklärt Adriano Colella. Er muss es wissen, denn er ist im Restaurant aufgewachsen. "Meine Eltern haben 1974 im Krapf-Haus eröffnet, wir waren die erste Pizzeria in Eschenbach. 1989 dann der Umzug in die Nähe des Rathauses. Dort hatten wir dann auch die erste Eisdiele im Ort. Ich habe das Eis als Kind direkt aus der Maschine bekommen", erinnert er sich.
"In der Gastronomie aufzuwachsen ist etwas Besonderes und man muss schon früh viel arbeiten. Entweder man liebt es oder hasst es. Ich habe es lieben gelernt und bin deswegen auch in der Branche geblieben", sagt Adriano Colella. Inzwischen betreibt er nebenberuflich einen Catering-Service und bietet an der Volkshochschule Kochkurse an. Das will er ausbauen. Deswegen wird das Restaurant seiner Eltern zwar schließen, aber in anderer Funktion wieder öffnen. "Ich will eine Event-Location und Kochschule einrichten. Hier kann ich dann meine Kurse anbieten", erklärt er. Die VHS-Kurse seien beliebt und gut besucht. Den Restaurantbetrieb weiterzuführen ist für ihn keine Alternative: "Ich habe einen Vollzeitjob und eine Familie. Ein Restaurant kann man nicht nebenbei führen und mit Familie ist es schlecht vereinbar."
44 Jahre gab es das Restaurant "Peppo" in Eschenbach. Die Colellas sind in dieser Zeit ein Teil der Stadt geworden. Selbst die Stadträte haben sich nach der ein oder anderen anstrengenden Sitzung im benachbarten Rathaus Pizza oder Pasta gegönnt. Für viele Eschenbacher wird das Restaurant unvergessen bleiben. "Das zeigen schon die Reaktionen in den sozialen Medien. Viele sind wehmütig und traurig, verstehen den Schritt aber und wünschen unserer Familie das Beste", fasst Adriano Colella die vielen Reaktionen nach dem Entschluss zusammen.















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