-Wütende "Fabienne"
Besonders gut dürfte den Bürgern wohl Sturm "Fabienne" im Gedächtnis geblieben sein, wenn sie an die vergangenen Monate zurückdenken. Vor allem, wenn sie Wald bei Altzirkendorf, Neuzirkendorf und Grafenwöhr besitzen. Denn die stürmische "Dame" knickt am 23. September Bäume um, als wären sie Streichhölzer, deckt Dächer ab und wirbelt so die Region ordentlich durcheinander. Laut Polizeiinspektion Eschenbach sorgt das Sturmtief allein in Grafenwöhr für rund 80 Einsätze - der größte in Dorfgmünd. Dort stürzt ein Baum auf das BRK-Alten- und Pflegeheim Hammergmünd, versperrt den Notausgang und beschädigt die Fluchttreppe. Zwei Trakte des Hauses müssen evakuiert werden. Großen Schaden richtet der Sturm auch in Neuzirkendorf an. Fast jedes zweite Anwesen ist betroffen. Wohnhäuser, Stallungen, Scheunen werden abgedeckt, Sparren aus dem Dachstuhl gerissen. Eine Scheune steht windschief unweit der Kirche. Verletzt wird an diesem Tag zum Glück jedoch niemand. Noch viele Wochen nach dem Sturm sind Bürger und Waldarbeiter mit dem Aufräumen beschäftigt.
-Eine nicht enden wollende Hitze
Wetterextrem Nummer 2: Deutschland ächzt unter einer Hitzewelle, denn Regen ist im Sommer 2018 Mangelware. Das macht sich nicht nur auf den dürren Feldern bemerkbar. Auch die Bäche in der Region haben schwer daran zu schlucken - so wie der Grubbach in Kirchenthumbach: Den gibt es im Sommer 2018 nicht mehr. Er ist auf mehreren Kilometern weitestgehend ausgetrocknet, berichtet Michael Preuschl, ein registrierter Wettermelder in Kirchenthumbach, Anfang August. Die Kombination aus einer extrem niedrigen Niederschlagsmenge und der großen Hitze ist dafür verantwortlich. 18,60 Liter pro Quadratmeter misst Preuschl im Juli. "Viel zu wenig", weiß er. "Normalerweise müssten wir hier einen Wert von 100 Liter pro Quadratmeter haben." Unter der Dürre leiden müssen besonders die Pflanzen und Wassertierchen.
Die Hitze bringt auch für den Menschen gefährliche Tierchen mit sich. Die Raupe des Eichenprozessionsspinners fühlt sich bei den hohen Temperaturen pudelwohl und breitet sich in den Baumkronen aus. Eichen am Eschenbacher Rußweiher und im Marktgemeindebereich Kirchenthumbach sind befallen.
Doch die Verantwortlichen reagieren schnell und lassen die Nester entfernen. Denn die giftigen Härchen der Raupe können zu Atembeschwerden, Juckreiz und Pustelbildung beim Menschen führen. Durch die Trockenheit steigt auch die Waldbrandgefahr. Einsatzkräfte müssen im Truppenübungsplatz Grafenwöhr immer wieder ausrücken, um das Feuer einzudämmen. Ende August steigen erneut hohe Rauchwolken in den Himmel auf. Mehrere Hundert Hektar Gras- und Offenland in der A-Impact-Area fallen den Flammen zum Opfer. "Ein Übergreifen in die Waldbestände oder gar über die Übungsplatzgrenzen hinweg ist ausgeschlossen. Es ist alles unter Kontrolle", heißt es aus der Pressestelle der 7. US-Armee. Dafür sorgen gewissenhaft die Firetrucks, Löschpanzer, der Flugfeldlöschwagen "Panther" und natürlich die Feuerwehrmänner.
-Land unter in der Region
Das Gegenteil von Trockenheit ist zu viel Wasser: Im Juni hat besonders Pressath mit einem starken Gewitter zu kämpfen. Mehrere Keller und Straßen stehen am 11. Juni unter Wasser. Erwischt hat es auch die Raiffeisenbank in der Bahnhofstraße. 30 Zentimeter hoch steigt das Wasser in den Büroräumen auf einer Fläche von 200 Quadratmetern.
Von einer der schlimmsten Überschwemmungen seit 50 Jahren heimgesucht wird kurz zuvor auch Gößenreuth. Am 31. Mai öffnen sich über dem Ort die Schleusen des Himmels, und das Wasser überflutet Keller, Höfe und die Dorfstraße. Zurückbleiben Schlamm und der Verdruss der Anwohner.
-Straßen blitzschnell voll Eis
Eisregen. Damit verbunden sind meistens extrem rutschige Straßen und Unfälle. Am 30. November trifft genau dieses Szenario zu. Die Polizei meldet innerhalb von zwei Stunden Unfälle in Eschenbach, Neustadt am Kulm, Kirchenthumbach, Pressath und Grafenwöhr. Die Schlitterpartien endeten meist glimpflich.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.