Lange Zeit gingen die Eschenbacher Pilger nach dem Segen des Pfarrers schon um Mitternacht los, um dann gegen Mittag die Fränkische Schweiz und Gößweinstein zu erreichen. Auf der gleichen Strecke ging es tags darauf am Dreifaltigkeitssonntag wieder zurück in die Heimat. Ein anstrengender Weg durch Wald und Flur aber auch auf Landstraßen. Aus Gründen der Verkehrssicherheit wurde in den 1960er Jahren der Nachtmarsch gestrichen. Mit Bussen geht es seitdem nach Pegnitz, um dort in Höhe der heutigen Autobahnraststätte mit der Fußwallfahrt zu beginnen. Immerhin sind es dann noch hin und zurück über 60 Kilometer, die an zwei Tagen zurückzulegen sind. Ein persönlicher Buß- und Bittgang, gepaart mit Gebeten und mit der Einladung zum inneren Stillwerden. Der Gesang einschließlich Blasmusikbegleitung, die sonst immer ertönten, muss in "Coronazeiten" allerdings laut Hygienevorgaben unterbleiben. Zudem gelten Maskenpflicht und Abstandsregeln. Denn auch in diesem Jahr machen sich die Pilger wieder auf den Weg.
„Jetzt erst recht.“
Am 29. und 30. Mai, dem Dreifaltigkeitswochenende, findet die Eschenbacher Gößweinstein-Wallfahrt sogar zum 170. Mal statt. Ein kleines Jubiläum, das in der Corona-Pandemie besondere Bedeutung erlangt. Wallfahrtsführer Herbert Körper will vor „Corona“ nicht kapitulieren, und auch Stadtpfarrer Thomas Jeschner ermutigt den langjährigen Pilgerführer mit einem „jetzt erst recht“, die Wallfahrt zu organisieren. Unter Berücksichtigung der aktuellen Infektionsschutzbestimmungen sind die Wallfahrer aufgerufen, an der „Jubiläums-Fußwallfahrt“ teilzunehmen.
Im Einzelnen verweist Herbert Körper auf die auch im Laurentiusboten bekanntgegebenen Teilnahmebedingungen. Neu ist nach den Hygienelockerungen in den letzten Tagen die Möglichkeit, mit einem Bus nach Pegnitz zu fahren. Der Fahrpreis beträgt fünf Euro. Nach dem Pilgersegen am Samstag, 29. Mai, um 6 Uhr in der Eschenbacher Bergkirche fährt der Bus bis Pegnitz. Ab Pegnitz führt die Fußwallfahrt auf bekannten Wegen über Pottenstein zum Gnadenort Gößweinstein mit Ankunft gegen 11.30 Uhr. Bereits um 12 Uhr findet in der Basilika auch für die Eschenbacher Wallfahrtsgruppe ein Gottesdienst statt. Anschließend ist gegen 13 Uhr eine kurze Maiandacht an der Mariengrotte geplant. Der traditionelle Kreuzweg am Samstag entfällt. Rückfahrgelegenheit mit dem Bus besteht am Samstag, 29. Mai, um 13.30 Uhr. Der Fahrpreis beträgt zehn Euro. Herbert Körper empfiehlt den Wallfahrern eine vollständige Selbstversorgung, da wegen des Fußmarsches durch drei Landkreise mit unterschiedlichen Hygienevorgaben Unsicherheiten über die Öffnungsmöglichkeiten der Gastronomie bestehen. Das Wallfahrtsamt am Sonntag, 30. Mai, um 5 Uhr muss wegen der Ausgangsbeschränkungen ebenfalls entfallen.
Am Dreifaltigkeitssonntag, 30. Mai, bringt der Bus die Wallfahrer direkt nach Gößweinstein. Abfahrt um 5.45 Uhr vor der Eschenbacher Bergkirche. Der Fahrpreis beträgt zehn Euro. Um 6.45 Uhr sammeln sich die Wallfahrer vor der Basilika zum Abmarsch nach Eschenbach. Der weitere Ablauf einschließlich Pausen erfolgt mit leichten zeitlichen Verschiebungen wie in den Vorjahren. Auf dem Radweg von Kirchenthumbach kommend werden die Wallfahrer am Dreifaltigkeitssonntag voraussichtlich gegen 17.45 Uhr beim Bildstock am Hotel am See eintreffen. Traditionell erfolgt das letzte Stück des Weges mit liturgischer Begleitung. Mit dem Schlusssegen in der Bergkirche endet die Wallfahrt. Zum Empfang ist die gesamte Bevölkerung eingeladen.
Um die Organisation der Wallfahrt zu erleichtern, bittet Pilgerleiter Herbert Körper um Anmeldung bis zum Donnerstag, 27. Mai, unter Telefon 09645/8158. Auch für Teilnehmer, die ihre Fahrten privat organisieren, bestehen zwingende Anmeldepflichten. Der Wallfahrtsführer bittet auch um eine Meldung der Wallfahrer-Jubilare.
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