Der Vorsitzende des Heimatvereins, Karlheinz Keck, blickte zurück auf das Jahr 1978, als Franz Sponer anlässlich des Jubiläums 200 Jahre Maria-Hilf-Bergkirche das erste Heft mit der Begründung herausgebracht hat: „Wir müssen etwas tun, über Eschenbach gibt es relativ wenig zu lesen.“ Zu den weiteren seither erschienenen Publikationen erfuhr die illustre Runde: „Als er starb, blieb die Schriftleitung an mir hängen.“
Keck würdigte unermüdliche „Vielschreiber“ der vergangenen Jahrzehnte und leitete über auf die Inhalte des 114 Seiten umfassenden Werks mit 93 Bildern, dessen Schwerpunkt die aktuelle Ausstellung „Burg Thurndorf und die Burggüter zu Eschenbach“ ist. „Wir haben alle Texte der Ausstellung übernommen und sie durch Lehensstreitigkeiten um das erste Eschenbacher Burggut und Urkundenfunde zu weiteren Burggütern ergänzt“, informierte der Schriftleiter und dankte den Co-Autoren Albert Furtner, Matthias Helzel, Johann Ott und Bernd Thurn.
Schlösser, Wälder und Erbe
Ergänzend befasst sich Thurn auch mit dem Schloss Stegenthumbach. Mit seinem Beitrag „Die Ziega und die Wälder der Stadtkammer Eschenbach“ beleuchtet Ott vier Jahrhunderte wechselhaftes Geschehen in und um die Wälder der Rußweiherstadt, das ab 1822 zum „Rechtholz“ führte. Der gleiche Autor gibt Einblicke in das Zehentgeschehen, während Albert Furtner am Beispiel Seitenthal das Vererben im 18. Jahrhundert beleuchtet.
Das Rußweiherhäusl, das Landingerweiherhaus und das Mock‘sche Wohnhus in der Pressather Straße sind Stationen der Familiengeschichte Scherl-Deubzer-Rippl-Mock, mit der Rudolf Mock (Erlangen) Einblicke in die Lebensverhältnisse zwischen 1780 und 1980 gibt. Eingehend befasst sich Bernd Thurn in Prosa und Reim mit den Eschenbacher Hausnamen und resümiert in seinem stimmungsvollen Beitrag „Winter zu Opas Zeiten“: „Es war oft kalt, bitterkalt sogar. Aber kein Mensch sprach da von Chaos.“ „Auch ein Holzkopf hat seine Sorgen.“ Darüber philosophiert Brigitte Ledwon bei einem Spaziergang am Waldlehrpfad.
Besonders für junge Leute wichtig
Zweiter Bürgermeister Karl Lorenz bedankte sich bei Autoren und Schriftleiter Keck dafür, dass sie der jungen Bevölkerung „über Geschichten die Geschichte Eschenbachs näher bringen“. Große Aufmerksamkeit fand ein Modell des ehemaligen Kommunbrauhauses, das Matthias Helzel an Karlheinz Keck übergab. Das Heft „Heimat Eschenbach 2021“ ist zum Preis von neun Euro in der Stadtapotheke, beim Taubnschuster und in der Buchhandlung Bodner (Pressath) erhältlich.
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