Sie trafen weder auf Fledermäuse, Eulen, Schlagen oder sonstiges Getier. Wieder am Tageslicht sprudelte es aus den Kindern heraus, was sie gesehen und was sie nicht gesehen haben. Anlass war das Kellerfest der Freien Wähler, bei dem Gelegenheit bestand, bei einem Gang in die Tiefe einen kleinen Teil der einstigen Eschenbacher Unterwelt in Augenschein zu nehmen.
Für Kinder wurde die Exkursion gar zu einem Erlebnis. Vor dem Abstieg zeigte Hans Bscherer den angehenden „Höhlenforschern“ vor einem Plan das Ausmaß der einstigen Kellerwelt und betonte, dass der überwiegende Teil der jahrhundertealten Felsenkeller aufgrund des baulichen Zustandes nicht mehr verwendungsfähig oder auch verfüllt worden ist. In jüngster Zeit sei insbesondere durch die Umgestaltung des ehemaligen Lagerhausareals ein erheblicher Teil des Bestandes verloren gegangen.
Nach dem Abstieg in die Kellerregion mit einer Temperatur von circa acht Grad durchschritten die Besuchergruppen vorsichtig Gewölbegänge, die teilweise mit Stalaktiten verziert waren, und über Entlüftungsspalten und kleine Wasserrinnen verfügten.
Bscherer begründete auch die langgezogenen breiten Rinnen, in denen einst die Gärgefäße für das heimische Bier lagerten und informierte: „Nach dem Brauvorgang im Kommunbrauhaus wurde das Gärgut mit Koufn zu den Kellern transportiert und mittels Butten in die Gärgefäße gefüllt.“
Der Exkursionsleiter verwies zudem auf das Grundsteuerkataster für das Jahr 1842, nach dem die Keller je nach Größe und Nebengängen bis zu zehn Besitzer und Nutzer hatten.
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