Am 16. Juli trat Andreas Hermann als neuer Vorsitzender des Eschenbacher Jugendforums die Nachfolge von Karolina Forster an. Der Stadtrat hatte ihn am 25. Juni zum Jugendbeauftragten bestimmt. Ende Dezember lud er zur Mitgliederversammlung „Digital über Skype“ ein. Mit elf Teilnehmern wurde sie zu einer regen Gesprächsrunde, an der sich auch Bürgermeister Marcus Gradl beteiligte.
Die Berichte aus den Gruppen eröffnete Walter Seltmann, der auf Aktionen der Waldjugend am Waldehrpfad im Frühjahr verwies, auf eine Pflegemaßnahme am Fußweiher einging und von einer Müllsammelaktion unter Beteiligung der Bevölkerung berichtete. „Für 2021 besteht noch keine Planung, wir warten die Entwicklung ab“, räumte er ein.
Per E-Mail betrieb Petra Danzer Kontaktpflege mit der BRK-Jugend. Zusätzlich berichtete sie von 14-tägigen Video-Gruppenstunden, Präsenzveranstaltungen ab September und einer Kartenaktion für die Bewohner des Seniorenheimes. Kurz fasste sich Janine Hoffmann zum Geschehen beim Nachwuchs des Tennisclubs. Sie bedauerte, dass sich am verspätet aufgenommenen Training nur wenige Kinder beteiligt haben und ein Hallentraining nicht möglich wurde.
„Wir mussten all unsere Vorhaben absagen“, beklagte Petra Engelmann. Die zweite Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins erinnerte an die stets gut besuchten Bastel- und Kochveranstaltungen, die bei Kindern Freude und Begeisterung auslösen. Nahezu Fehlanzeige meldete auch Tobias Winkler für die Wasserwacht, die an das Hallenbad gebunden ist und bei der „nur zwischendurch etwas Training möglich war“.
Von sehr eingeschränkter Jugendarbeit berichtete auch Magdalena Gradl. Sie bedauerte, dass die Übungen der Feuerwehrjugend erst im Juni beginnen konnten und bereits im Oktober wieder endeten, „bei Maskenpflicht und nur außen“. Da die Gruppenstunden zum Großteil praktische Übungen beinhalten, hielt sie Online-Varianten für nicht möglich.
Von sehr begrenzten Aktivitäten der SCE-Fußballerinnen sprach außerdem Mareike Vollath. „Im Januar und Februar liefen das Training und ein Hallenturnier ganz gut“, versicherte sie und beklagte das Aus für die Monate März bis Juni. Sie hielt es für schwierig, Training über Whatsapp anzuleiten und machte sich zur Sprecherin aller SCE-Sparten, die im Juli wieder mit dem Training begonnen hatten. „Seit November sind alle sportlichen Aktivitäten total eingefroren“, lautete ihr aktueller Sachstandsbericht. Tobias Lehl ergänzte ihre Ausführungen mit dem Hinweis auf „gute Besucher- und Teilnehmerzahlen für kurze Zeit“ und zeigte sich überzeugt: „Eigentraining funktioniert nicht.“
Auf die Frage von Bürgermeister Marcus Gradl nach Austritten wegen der verordneten begrenzten Betreuungsmöglichkeiten meldeten die Gesprächsteilnehmer „keine massenhaften Austritte“. Auf die Frage von Hermann, ob eventuell Online-Kurse zur Gestaltung von Gruppenstunden und Trainingseinheiten angeboten werden sollten, kamen unter anderem Antworten wie: „Die meisten Kinder und Jugendlichen wollen doch weg vom Kasten und sind im Verein, um sich im Freien zu betätigen.“ Das Angebot fand keine Resonanz. Petra Luber räumte ein, dass Video-Gruppenstunden beim Jugend-Rotkreuz mit Spielen, Rate-Aufgaben oder Montagsmalern gut angenommen würden.
Die Weihnachtskugelaktion beim Rathaus griff Luber mit kritischen Worten auf. Ihr war „aufgestoßen“, dass die Aktion über den Stadtverband betrieben wurde und hätte sich gewünscht, dass auch an das Jugendforum gedacht wird: „Es hätte der Kontaktpflege mit Kindern gedient.“ „Die Idee kam vom Stadtverband, und jeder hatte daran teilnehmen können“, erwiderte Bürgermeister Gradl und kündigte eine „Wiederholung mit vorheriger Information“ an. Eine Kontaktperson, die in Coronazeiten aktuelle Kenntnisse über Einschränkungen und Lockerungen hat, wünschte sich Walter Seltmann. Hermann versicherte, derartige wünschenswerte, regelmäßige Informationen mit dem Kreisjugendring abzuklären.
Der bereits im Einladungsschreiben angeregte Ideenpool für Veranstaltungen 2021 blieb coronabedingt auf Sparflamme. Positiv bewertete das Digital-Gremium den Vorschlag von Petra Luber zu einer virtuellen Stadtrallye. Ihre Anregungen ergänzte Marcus Gradl durch Vorschläge. Er sah in einer derartigen Rallye zugleich einen Weg, Eschenbach besser kennenzulernen. Hermann rief dazu auf, bis zur nächsten Sitzung Mitte Januar Ideen dafür zu sammeln. Gradl dankte den Mitarbeitern des Jugendforums für deren Einsatz und räumte ein: „Es war heuer nicht einfach; wenn wir zusammenhalten, werden wir die Corona-Pandemie meistern.“ Er rief dazu auf, die Flinte nicht ins Korn zu werfen, es gebe auch wieder schöne Zeiten. Unter Hinweis auf die wenig genutzte Eschenbach-App appellierte er an die Teilnehmer der Gesprächsrunde sich einzubringen. Dies bringe auch Nutzen für Gruppen und Vereine.
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