Vom Kirchturm wehte die neue Kirwafahne in rot mit weißem Kreuz. Auch dieses Zeichen gehört zur Brauchtumspflege, sagt Pfarrer Johannes Bosco. Eine Verneigung vor dem Zöllner Zachäus. Die Fahne ist in vielen Orten Bestandteil der Kirchweih. Sie grüßte zum ersten Mal vom Turm von St. Laurentius. Nach dem Kirwa-Start des Vereins mit dem Besuch des Zoiglabends im Taubnschuster stand am Samstag ein erster Höhepunkt auf dem Programm. Das Aufstellen des Kirwa-Baumes wurde zum Spektakel.
Zahlreich beteiligten sich die Muskelmänner des Vereins am Hochstemmen des 20 Meter langen Baumes. Ein Kran zum Aufstellen? Nix da. Nach althergebrachter Methode ging es bedächtig zu. Sicherheit ging vor Schnelligkeit. Doch nach getaner Arbeit war ein Seidl Bier die richtige Einstimmung auf die Wirtshaus-Kirwa im Dammbauernhaus.
Eine Ersatzlösung. Große Säle zum Feiern sind derzeit Fehlanzeige. Doch das Dammbauernhaus war so richtig nach dem Geschmack der „Kirwa-Leut“. In einem historischen Gemäuer feiern, das Geschichte und Tradition ausstrahlt. Das passte zur Brauchtums-Truppe. Verwöhnt wurden die Kirwa-Besucher mit herzhaften bayerischen Genüssen. Nicht erst zu später Stunde war auch die Bar gut belegt.
Vielleicht fiel es manchem aktiven Vereinsmitglied schwer, schon am Sonntagvormittag zum Kirchzug anzutreten. Doch die Truppe war in fescher Tracht fast vollständig, wie Vorsitzender Sebastian Wohlrab feststellte. Musikalisch begleitet von der Stadtkapelle, die auch den anschließenden Gottesdienst in St. Laurentius mitgestaltete, ging zur Messe.
Die musste an einem Kirchweihsonntag sein, wie Stadtpfarrer Bosco anmerkte. „Wir feiern heute, was die Kirchweih ausmacht“! Die Wortbedeutung legte der Ortspfarrer gleich mehrfach aus. Die Kirche stehe als Jahrhunderte altes Wahrzeichen, eingeweiht am 6. August 1690. Gleichzeitig verkörpere Kirchweih und Gotteshaus ein Symbol des Glaubens. Pater Johannes verwies zudem auf das am Sonntag gleichzeitig stattfindende Erntedankfest. Ein Fest, an dem man das Wort danke nicht vergessen sollte. Die Sorgen für ein paar Stunden vergessen, das wünschte der Seelsorger allen Gläubigen.
Nach dem Besuch des „Glaubensstammtisches“ lud der Pfarrer im Namen des Vereins zum Weißwurst-Frühschoppen in das Dammbauernhaus. Der Kirchweihsonntag klang für den Verein mit dem fröhlichen „Kirwa-Eigrom“ aus.
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