Die Kleiderkammer des Arbeitskreises Asyl (AKA) ist „umgezogen“. Sie ist an diesem Samstag (20.9.) von 10 bis 12 Uhr in der ehemaligen Bücherei (Färbergasse 3) geöffnet. Der AKA hat ein bewegtes Jahrzehnt hinter sich. Seine Leitfigur Fritz Betzl hatte bereits im Frühjahr 2015 nach nachbarschaftlichen Beobachtungen mit dem Betreuungsangebot begonnen. Mit dem Aufruf zu Kleider- und Spielzeugspenden für Asylbewerber aus dem Balkan, überwiegend aus Albanien und dem Kosovo, begann dann im August 2015 die sich stets ausweitende Tätigkeit des Arbeitskreises. Nach der Entrümpelungs- und Reinigungsaktion der ehemaligen Oberrealschule und Volksschule II standen in zentraler Lage in der Jahnstraße ehemalige Unterrichtsräume zur Verfügung, in denen sich zunehmend Kaufhausatmosphäre breit machte. Neben Bekleidung, Spielsachen und Schuhen lieferten Spender aus Eschenbach und Umgebung auch Fahrräder, Koffer und Fernsehgeräte an. Da die Asylbewerber nur mit Taschen und Beuteln eintrafen, sah Betzl in warmer Kleidung, Schuhen und Koffern „die nächste Herausforderung“. Im Dezember des gleichen Jahres feierte der Arbeitskreis in der Pausenhalle der Schule für individuelle Lernförderung mit den örtlichen Asylbewerbern eine bemerkenswerte Willkommensveranstaltung mit kulinarischen und musikalischen Höhepunkten. Es folgten Deutsch-Kurse über die VHS. Als Eingliederungshilfe fand im April 2016 eine Vortragsveranstaltung über das deutsche Rechtssystem statt, an der nahezu nur Männer teilnahmen (!). An der Wirtschaftsschule wurde eine Berufsintegrationsklasse tätig. Ein Sommerfest wurde im Oktober 2018 als „Fest der Nationen“ im Hof der Gemeinschaftsunterkunft nachgeholt. Die Zusammenarbeit mit der Ausländerbehörde beim Landratsamt wertete er stets als gut.
Bereits im Herbst 2017 hatte Fritz Betzl die Öffentlichkeit informiert, dass neben Flüchtlingen und Asylanten auch sozial schwache Mitbürger in der Kleiderkammer willkommen sind. Mit dem Abbruch des ehemaligen Schulgebäudes war der AKA gezwungen, sich nach Räumen für die Kleiderkammer zu bemühen. In den Räumen der ehemaligen Bibliothek, unweit des Ratshauses, sieht Betzl eine optimale und auch zentrale Alternative zum bisherigen Standort Jahnstraße und erwartet an diesem Samstag eine rege Nachfrage.
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