Der vorletzte Unterrichtstag in diesem Schuljahr wurde zu einem Abschiedszeremoniell für Lehrer. Rektor Wolfgang Bodensteiner sagte: „Eure tolle Arbeit wird erst beim Abschied offenkundig.“
Den Lehramtsanwärtern Tanja Braun und Katharina Koch bescheinigte Bodensteiner, „neuen Geist in Haus und Schule“ gebracht zu haben. Er beschrieb die Kolleginnen als selbstkritisch, die gute und sehr gute Arbeit geleistet und didaktisches Können gezeigt haben. „Beide sind hier in Eschenbach mit einer ganz persönlichen Grundvoraussetzung angetreten, die halbe Miete für den beruflichen Erfolg sind: Liebe zum Kind.“ Als Kronzeugen dafür nannte er die Eltern und verwies auf die Lehrer-Schüler-Kontakte in Corona-Zeiten. Eltern mit Kindern dankten für die „tolle Arbeit“. Für das „schöne Jahr in Eschenbach“ bedankte sich Katharina Koch, und Tanja Braun bekannte: „Ich werde euch echt vermissen.“
Bodensteiner bescheinigte dem „geschätzten Kollegen Gerhard Götzl“, bereits zur aktiven Zeit als Lehrer, Konrektor und Schulleiter „von den Unzulänglichkeiten unseres Schulsystems in Bezug auf die sprachliche Eingliederung von Migrantenkindern“ gewusst zu haben. Das Unterrichtsfach „Deutsch als Zweit- oder Fremdsprache“ sei ihm daher zu einer Art Lebensaufgabe geworden und er habe sich als Experte einen Namen gemacht.
„Die Anwesenden sollen wissen, dass du zweimal wöchentlich drei Jahre lang Kinder mit wenigen oder gar keinen Deutschkenntnissen der Grund- und Mittelschule aus dem regulären Unterricht geholt hast, um ihnen in Kleingruppen unsere Muttersprache und auch Kultur näher zu bringen.“
Götzl dankte für das kollegiale Miteinander und berichtete von einem „lukrativen Angebot des Herrn Piazolo“, sich für weiteren Unterricht ab Herbst eine Schule und auch die Unterrichtsfächer aussuchen zu können. Doch er versicherte: „Gestern war definitiv mein letzter Tag.“
Mit „unsere allseits geschätzte Anja weicht von ihrer Stelle, und das Adieu sagen fällt uns allen gar nicht leicht“ leitete Bodensteiner über zum „Höhepunkt“ des Abschiedszeremoniells. Er erinnerte, dass Bräu vor mehr als vier Jahren „ganz unverdächtig als mobile Reserve angekommen“ war und bereits nach wenigen Wochen „im Stuhl der Konrektorin“ Platz genommen hatte. In seinem längeren Versform-Resümee bescheinigte er ihr, dass sie für die Schule und auch für ihn ein „großes Glück“ war. Neben Abstechern zu pädagogischer Strenge und viel Empathie und Emotion den Schülern gegenüber würdigte Bodensteiner das Bestreben Bräus zum Wohlergehen ihrer Schützlinge, das nicht Pflicht, sondern Kür war.
Bräu räumte ein, erst vor acht Wochen von ihrem Wechsel nach Grafenwöhr erfahren zu haben und sprach von schwerem Abschied und von netten Erlebnissen, Erinnerungen und Gesprächen.
„Personen werden nicht durch persönliche Reden gefeiert, sondern durch Arbeit und eigene Leistung“, beteuerte Elternbeiratsvorsitzende Marion Kraus. „Anja Bräu hat vier Jahre Gas gegeben, viel geleistet und angeschoben, wir können stolz auf sie sein“, urteilte Bürgermeister Marcus Gradl. Im Namen der Geistlichkeit wünschte Pfarrerin Anne Utz Gottes reichen Segen und bescheinigte dem Duo Bräu/Bodensteiner: „Es ist irre, was ihr in Corona-Zeiten versucht und geleistet habt.“
















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