Mit Grete Pickl aus Kastl bei Amberg stellt sich an Mittwoch, 9. Oktober, beim "Taubnschuster" eine weitere Mundartschriftstellerin vor. Sie setzt die im Herbst 2018 mit Dieter Radl, Hans Günther Lauth und Harald Grill begonnene Vortragsreihe von Oberpfälzer Autoren fort, die dem Dialekt als Kulturgut große Ausdruckskraft bescheinigten. Deutlich wurde Harald Grill, als er gestand, dass seine verordnete hochdeutsche Kinderzeit erst endete, als er seine nur bairisch sprechende Frau kennenlernte: „Was eine Befreiung.“
Im Gegensatz zu ihm ist Grete Pickl mit der Mundart aufgewachsen. Angeregt durch das Lesen von Mundarttexten, befasst sie sich seit 1983 mit dem Oberpfälzer Dialekt und hält Beobachtungen und Erkenntnisse des täglichen Lebens in meist kurzen Gedichten fest. Diese gibt es in Büchern nachzulesen.
In der Auswahl der diesjährigen Referenten hatte Karlheinz Keck eine geschickte Hand bewiesen. Erst im vergangenen Monat hatte Anthony Rowley eine zahlreiche Zuhörer in den Bann gezogen. Rowley ist Leiter der Redaktion des Bayerischen Wörterbuchs, das von er Kommission für Mundartforschung an der Bayrischen Akademie der Wissenschaften herausgegeben wird. Auch Pickl liefert schon seit vielen Jahren für das Bayerische Wörterbuch Wörter und Ausdrucksweisen ihres Heimatdialekts an die Bayerische Akademie der Wissenschaften.
Für den 9. Oktober hat Pickl das Motto „Sua jung wäi heint kumma nimma zsamm“ gewählt präsentiert eine Auswahl heiterer, nachdenklicher und auch kritischer Mundartgedichte. Bei ihrem Auftritt wird sie unter anderem die Themen Herbst, Heimat, Leute, Kirwa und „auf Allerheiligen zu“ behandeln. Begleitet wird sie von der „Saitenmusik aus dem Vierstädtedreieck“. Eintrittskarten gibt es an der Abendkasse. Beginn ist um 19 Uhr.
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