Schweres Gerät ist seit einigen Wochen im Naturschutzgebiet „Vogelfreistätte Großer Rußweiher“ im Einsatz. Anlass ist eine Maßnahme des Ende 2007 vom Bayerischen Ministerrat verabschiedeten Klimaprogramms Bayern 2020, für das Mittel in Höhe von 350 Millionen Euro bereitgestellt wurden. Bei diesem Programm geht es um Vorkehrungen zum Erhalt natürlicher Kohlenstoffsenken wie CO2-Bindung im Moor und zur Verbesserung des Lokalklimas.
Im hiesigen Naturschutzgebiet stehen daher, begrenzt auf den Paulusweiher, aufwändige Arbeiten zur Renaturierung des Moorbestandes an. Um das Projekt umsetzen zu können, haben die Stadt Eschenbach und der Landesbund für Vogelschutz bereits vor Jahren eine Trägergemeinschaft mit der Bezeichnung „Moorlebensraum Paulusweiher“ gegründet. Die Planung zur Regeneration des Paulusweiher-Moores hat die Stadt an Wolfgang Fetsch übergeben, der dem Stadtrat sein Vorhaben bereits vor zwei Jahren vor Ort vorgetragen und dabei versichert hat: „Durch eine Regeneration des Moores ergeben sich positive Auswirkungen auf den Natur- und Artenschutz und in besonderem Maße auch für den Umweltschutz.“ Zur Umsetzung des Projekts hielt er es für erforderlich, dem Weiher wieder einen eigenen, regelbaren Wasserzu- und -ablauf zu geben.
Neuer Mönch zum Start
Den Auftrag für die Umsetzung des Projekts erhielt die Firma Moorinstandsetzung Josef Hartinger aus Kleinschwand bei Tännesberg. Ein erster Schritt „zur Entwicklung des Sekundärmoores zu einem intakten naturnahen Moor“ war der Einbau eines neuen Mönchs zur Wiederherstellung der erforderlichen Wassereinspeisung aus dem Häuselweiher. Diese Maßnahme ist die Voraussetzung zur beabsichtigten Vernässung des Paulusweihers.
Tragfähigkeit sicherstellen
Zur Wiederherstellung des Dammes zwischen Paulusweiher und Rußloheweiher sind größere Materialtransporte erforderlich. Um diese möglich zu machen, musste der Forstweg von der Schlammersdorfer Straße zum Damm zwischen Großen Rußweiher (Obersee) und Rußloheweiher einen tragfähigen Ausbau erhalten. Bei den ersten Arbeiten zur Wiederherstellung des Paulusweiher-Dammes ergaben sich für die Mitarbeiter der Firma Hartinger neue Probleme. Die Reste des alten Dammes enthielten zwar eine kleine lehmhaltige Schicht, die jedoch für die Arbeitsmaschinen des 21. Jahrhunderts keine Tragfähigkeit hat. Nach Meinung der Arbeiter vor Ort stammt sie eventuell aus der Zeit, in der die Weiher angelegt worden sind.
Unter dieser Schicht stießen die eingesetzten Bagger auf eine bodenlose wabbelige Masse, in die nun meterweise Bruchsteine eingebracht werden. Die Wiederherstellung des 320 Meter langen Dammes wird sich daher noch einige Zeit hinziehen. Den Abschluss des Projekts „Moorrenaturierung Paulusweiher“ wird dann nach Auskunft des örtlichen Vorarbeiters der Firma Hartinger das Einbringen des neuen „Ablaufregelwerks“ (Mönch) vom Paulusweiher in den Rußlohweiher bilden. Dieser Mönch, der mit dazugehörenden Auslaufrohren bereits bereit liegt, soll den künftigen Wasserstand des Paulusweihers regeln.
















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