Kolpingfamilie und Volkshochschule hatten ins Malzhaus zu einer Bilderreise geladen, die in die unendlichen Weiten Kirgisistans mit der atemberaubenden Kulisse des Tien-Shan-Gebirges, zu nomadischem Leben, in unendliche Natur und zu faszinierenden Baudenkmälern führte. Auf dem Pamir-Highway, einer der spektakulärsten Höhenstraßen der Welt, ging es durch die Hochgebirgslandschaft im Osten von Tadschikistan.
Die ersten Eindrücke vermittelten Bilder vom moslemisch geprägten Bischek, dem kulturellen und politischen Zentrum Kirgisiens, in dem sich zunehmend türkisch-radikaler Einfluss bemerkbar macht, aber auch die teuerste Privatuniversität Asiens befindet. Im Ala-Artscha-Nationalpark mit Bergriesen von fast 5000 Meter Höhe und 20 Gletschern beeindruckte eine unglaubliche Pflanzenvielfalt.
In der kasachischen Steppe waren im Dorf Rot-Front, das im 19. Jahrhundert von Russlanddeutschen unter dem Namen "Bergtal" gegründet wurde, die Kirche, plattdeutscher Dialekt und typisch kleine Häuser bewegende Zeugnisse der deutschen Siedlungsgeschichte. Die Palast- und Tempelausgrabungen von Burana und der Issyk Kul, der weltweit größte Hochgebirgssee - elfmal so groß wie der Bodensee -, waren touristische Höhepunkte im Siebenstromland.
Bei Cholpon Ata überraschten Felszeichnungen der Skythen aus dem achten bis dritten Jahrhundert vor Christus. Den weiteren Reiseweg begleiteten Nomaden mit Yak- und Schafherden, ein Folklore-Museum und die kirgisische Steppe mit historischen Grabanlagen. Kontrastreich waren die Eindrücke von Karakol: Dort steht eine schmucke russisch-orthodoxe Dreifaltigkeitskirche, die wegen Geldmangels dem Verfall preisgegeben ist, und eine von den Saudis errichtete große Moschee mit Koranschule, in der radikaler Islam gepredigt wird.
In Kochkor zeigte sich das noch sehr traditionelle Leben der Kirgisen, und in der urwüchsigen Heimat der Bergnomaden beeindruckte besonders die 215 Meter hohe Mauer des Toktogul-Stausees. Die Vielfalt der Stationen, zu denen Polatschek seine Zuhörer mitnahm, wollte kein Ende nehmen. Bei Osch mit seinem viel gerühmten Dshajma-Basar, der Legende nach Alexander der Große den Ort gegründet, zeigten sich bis zu 4000 Jahre alte eingeritzte Felsbilder. Von dort aus führte der zweite Teil der Asienreise auf dem "Pamir Highway" auf Höhen zwischen 3500 und 4700 Meter über 1000 Kilometer zur tadschikischen Hauptstadt Duschanbe.
Zur Bergwelt des Pamir mit Blicken auf das Karakorum-Gebirge und den in China liegenden 7509 Meter hohen Muztagata gehörte das Kennenlernen des Dorflebens in Bulunkul, wo im Winter bereits Temperaturen von minus 60 Grad gemessen wurden, und auch der höchstgelegene botanische Garten auf 3000 Meter Höhe. Die Reiseroute entlang der Grenze zu Afghanistan ermöglichte „Überblicke“ über den dortigen Straßenbau und auf Aufforstungsmaßnahmen.
Entlang des wasserreichen Pjandsch-Flusses führte der "Pamir Highway" weiter durch enge, spektakuläre Schluchten und reizvolle Dörfer und bot atemberaubende Blicke auf Eis- und Schneeriesen. Nach der Besichtigung der antiken Siedlungs- und Festungsanlage Karon aus dem neunten Jahrhundert beendeten Impressionen aus Duschanbe mit seiner 1000 Jahre alten Festung die Rückschau auf eine dreiwöchige Erlebnis- und Kulturreise, für deren eindrucksvolle Nachlese Polatschek viel Applaus erntete.
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