Gegen 14 Uhr kündigte rheinische Marschmusik an, dass sich vom Karlsplatz her eine schlagkräftige Truppe dem innerstädtischen Regierungssitz nähert. Stets lauter werdende Schlachtrufe wie „Eschenbach, helau!“, „Lady, Lady, Lady – Kracher, Kracher, Kracher“ und „Russ, Russ, Russ – Weiber, Weiber, Weiber“ ließen die Stadtoberen Böses erahnen.
"Liesel" und "Mägi" hatten da dem erwartungsfrohen Publikum bereits angekündigt: „Liebe Narren heut und hier, den Rathaussturm präsentieren wir. Ein Motto geben wir der Session: Film und Fernsehen gibt an den Ton. Närrisch Volk und Stadtverbände fanden sich hier ein behände, dazu ja auch die Bürgermeister und Vereine voll begeistert. Und nach dem Event ja hier, zum Rohrer-Saale ziehen wir. Und zeigen euch dort in großem Glanz voller Freude manch neuen Tanz.“
Beim Eintreffen des närrischen Volks am Rathaus kündigte "Liesel" den Zeremonienmeister als Einweiser für das nun einsetzende Prozedere an. Einzeln zogen die Gruppen auf dem Rathausvorplatz ein, posierten begleitet von Lobeshymnen vor einer großen EFG-Wand und schritten unter dem Applaus des Publikums und einer Abordnung der Faschingsgarde Pressath über einen langen roten Teppich vor die Rathaustreppe.
Wurde die Krümelgarde mit der Biene Maja verglichen, das Lila der Jugendgarde als Qualitätsmerkmal angesehen und der Prinzengarde "Spitze" bescheinigt, erfuhren die Zuschauer, dass es mit den "Ladykrachern" in dieser Session gar blutrünstig werden wird. Natürlich wurden auch"Rußweiber" und Elferrat von den beiden Herolden mit aussagekräftigen Beschreibungen bedacht. In der Polizei sahen sie "Supermänner" und in den Feuerwehrleuten, die das Geschehen absicherten, "echte Könner". Anerkennung fanden auch Rotes Kreuz und Bauhof.
Als "Liesel" und "Mägi" den Bürgermeister willkommen hießen, mahnte dieser an: „Ihr seid zu früh, zwei Tage gar. Am 11.11. wär’s richtig, wohl klar.“ Unter Hinweis auf den roten Teppich erklärte "Liesel" dazu mit Nachdruck: „Preview, Vorschau, nennt man die Chose hier.“ Den Einzug von Vorstand und Präsident kommentierte Lehr süffisant mit den Worten: „Der Michel und der Harry, da kenn ich nix, erinnern mich an Asterix und Obelix.“ Gereizt rief "Liesel" daraufhin: „Herr Bürgermeister, es ist Zeit, dass Ihr geht, Eure Macht nun vom Winde verweht. Lieber Peter, nun schnell hin fort, sonst spiel ich Dolce vita im Brunnen dort.“
In „angemessenen Limousinen“ fuhren die Prinzenpaare Alex I. und Christian I. sowie Franziska I. und Kilian I. vor und präsentierten sich ihren närrischen Untertanen. Gardemädchen Franziska bekannte voller Schwung: „Ich turne und tanze mit Begeisterung.“ Ihr Kilian „stand schon als Tafelbub parat, und Papa Wolfgang, der ist im Elferrat“. Alex war bereits ein "Ladykracher": „Doch das, was sich nun wirklich lohne, sind mit meinem Liebsten ein Herz und eine Krone.“ Christian, „aus Eschenbacher Holz, ein Rußweib voller Stolz“, stand voll Vorfreude an ihrer Seite. Die Insignien für die zweijährigen Würdenämter überreichten Präsident und Vorstand auf der Rathaustreppe.
Ernst wurde es für Peter Lehr, als EFG-Präsident Harry Wohlrab forderte: „Herr Bürgermeister, gib frei den Eingang nun, Du darfst Dich einmal ausruh‘n nun. Die Geister, die Du riefst, wirst Du nicht los! Wo bleiben Schlüssel und Kasse extra groß?“ Mit einem „Oh je, das Rathaus, das wird knarren, bei diesem Käfig voller Narren“ ließ Lehr jeden Widerstand fallen und übergab Schlüssel und Spende.
Während die Elferräte mit einer Fahne über den roten Teppich schritten, versicherte "Liesel" frohgelaunt: „Unser Film heißt 'Fast- und Fassenacht'. Das wird eine tolle Filmsession.“ Die Räte rief sie dazu auf: „Nun hisst das Banner in voller Pracht, die EFG ist an der Macht. So verkünde die Fahne am Mast hoch droben, Lebensfreude und Frohsinn wir geloben." Ein dreifach donnerndes „Eschenbach, helau“ erschallte schließlich über den Marienplatz und beendete einen in dieser Form erstmaligen und spektakulären Akt.
Unter den Klängen der Stadtkapelle zog die Karawane weiter zum "Scherm-Karl". Nach dem einzelnen Einzug der EFG-Gruppen und der Ordensverleihung gaben Garden, "Ladykracher" und "Rußweiber" mit Elan und Grazie erste Kostproben ihrer Tänze für die neue Session. „Das ist Freude, Spaß und Schwung“, merkte Elisabeth Eißner dazu an. Zum weiteren Programm der EFG unter dem Motto „Film und Fernsehen“ gehören am 18. Januar ein Tanzabend, am 26. Januar ein bunter Nachmittag und am 22. Februar der Faschingszug mit Straßen-Fassenacht und anschließender Party.
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