Eschenbach
06.12.2024 - 11:36 Uhr

Schiedsrichterikone Ludwig Schreml ist tot

Die Schiedsrichter-Legende Ludwig Schreml ist unerwartet im Alter von 88 Jahren verstorben. In seiner langen Laufbahn leitete er über 8.240 Fußballspiele und wurde wegen seines Engagements mehrfach ausgezeichnet.

Ludwig Schreml mit Ball und Pokal nach der Ehrung "Danke Schiri" des Deutschen Fußballbundes. Er starb im Alter von 88 Jahren. Archivbild: do
Ludwig Schreml mit Ball und Pokal nach der Ehrung "Danke Schiri" des Deutschen Fußballbundes. Er starb im Alter von 88 Jahren.

"Aus. Aus. Aus. Das Spiel ist aus", rief Reporterlegende Herbert Zimmermann nach dem Abpfiff des Weltmeisterschafts-Endspiels vor 70 Jahren beim „Wunder von Bern“. „Das Spiel ist aus“ gehörte auch für die Schiedsrichter-Legende Ludwig Schreml zum Vokabular. Im Alter von 88 Jahren ist er unerwartet verstorben.

Während 60 Jahren als Schiedsrichter schrieb Schreml als Spielleiter bei rekordverdächtigen 8.240 Einsätzen Sportgeschichte. Die Pfeiferei sei für ihn ein Gesundbrunnen, sagte er einmal. Vor drei Jahren hatte der „Luk“ die Schiedsrichterpfeife beiseite gelegt. Ludwig Schreml gehörte zu den ältesten aktiven Schiedsrichtern der Nation.

Am 1. Dezember starb er im Klinikum Weiden. Noch wenige Tage zuvor war er in alter Frische unterwegs. Stets zu einem Scherz aufgelegt und stets bereit, fachsimpelnd die Welt des Fußballs und das spielerische Auf und Ab seines geschätzten FCN zu kommentieren.

Es war nicht nur der Fußball, der ihn umtrieb. Viele Vereine und Organisationen schätzten den Luk als liebenswerten Mitstreiter und Menschen. Erst vor zwei Wochen beförderte der SC Eschenbach in der Jahreshauptversammlung sein ältestes Mitglied zum Ehrenmitglied. Viele weitere Ehrungen bis zur seltenen Auszeichnung als „Danke Schiri“ des Deutschen Fußballbundes zeigten die Wertschätzung für eine Persönlichkeit voller Power.

Ein Platz für ein Urgestein der Fröhlichkeit bleibt leer, heißt es nach der Todesnachricht in den sozialen Medien aus seiner Schafkopfrunde. So trauert zum Beispiel die Schiedsrichtergruppe Weiden des Bayerischen Fußballverbandes um ihr Ehrenmitglied. „Wir verlieren einen sympathischen und lebensfrohen Kollegen.“ Bürgermeister Marcus Gradl erinnert an die Leutseligkeit und den Charme seines Amtsboten im Dienste der Stadt. Für Geburtstags- und Ehejubilare wurde der Verstorbene zum Gratulanten und Glücksboten.

Der gebürtige Kirchenthumbacher zog mit der Familie schon 1937 nach Grafenwöhr. Nach den Luftangriffen 1945 fand die Familie Schreml vorübergehend eine Bleibe in Stegenthumbach. Seit dem Bau eines Eigenheimes wohnte Ludwig Schreml in Eschenbach. Nach Schuhmacherausbildung und Gesellenjahren gehörte er zum Stammpersonal der Bundeswehr-Standortverwaltung Grafenwöhr.

Um Ludwig Schreml trauern die Töchter Martina, Simone und Isabell und die Enkelkinder Antonia und Klara. Ehefrau Annemarie starb im Sommer 2024. Die Urnenbeisetzung findet am Montag, 16. Dezember, um 14 Uhr im Friedwald statt. Anschließend Trauergottesdienst in der Stadtpfarrkirche.

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Eschenbach06.12.2024
 
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