Der Briefmarke nach wurde sie zur Zeit des Prinzregenten Luitpold von Bayern aus dem Lager Grafenwöhr verschickt, wie der Poststempel verrät. Adressiert war sie an einen Herren namens Joseph Amann in Regensburg, dem folgendes mitgeteilt wird:
"Lieber Freund, besten Gruß von einem Ausflug nach dem schönen Eschenbach. Dein Freund Joseph".
Dann folgen noch weitere Unterschriften. Ursprünglich waren die fotografischen Aufnahmen dem technischen Stand der Zeit entsprechend in den Farben Schwarz und Weiß. Nach einer Übergangsphase der Handkolorierung, die allerdings sehr zeitaufwändig war, wurde bald ein mechanisches Verfahren entwickelt, um Fotografien eine der Natur frei nachempfundene Farbgebung zu verleihen, was bei dieser Ansicht wohl geschehen ist.
Sie zeigt den heutigen Karlsplatz in östlicher Richtung mit Blick auf ortsbildprägende Gebäude der Stadt. Die Bürgerhäuser sind alle noch einstöckig, so wie sie nach den Stadtbränden wieder aufgebaut worden waren.
Was in der heutigen Zeit oft mühsam ist, war damals kein Problem, nämlich einen Parkplatz zu finden. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war das noch kein Thema, denn Baptist Lunz, der erste Eschenbacher, der 1912 den Führerschein erwarb, fuhr erst einige Jahre später über das holprige Kopfsteinpflaster seiner Heimatstadt. Kinder konnten ungefährdet spielen und Gänse zupften das spärliche Gras zwischen den Pflastersteinen heraus.
Heute erstrahlt der Obere Marktplatz (Karlsplatz) mit seinen bunten Häuserfassaden, durch viel Grün herausgeputzt und dicht gesäumt von Fahrzeugen zwischen den Parkplätzen, die allerdings manchmal rar sind. Der Blick schweift über das Rathaus und die Pfarrkirche zu den Höhenzügen des Oberpfälzer Waldes.
Die alte Postkarte ist Teil der Ausstellung "Mit den innigsten Grüßen! - Alte Postkarten aus dem Städtedreieck" und im Museum "Beim Taubnschuster" zu sehen.
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