Eschenbach
30.09.2019 - 16:26 Uhr

Spannendes aus früherer Zeit

Weinvariationen, Appetithappen und im übertragenen Sinn auch schaurige und gefährlich-heiter wirkende Situationen: All das lassen sich die Besucher beim Wein-Lese-Abend des Katholischen Frauenbundes auf der Zunge zergehen.

Mit einem literarischen Kontrastprogramm wartet Carmen Longares-Ulrich beim Wein-Lese-Abend des Katholischen Frauenbundes auf. Sie entführt ihre Zuhörerinnen an schaurige und abenteuerlich-heitere Stätten. Bild: rn
Mit einem literarischen Kontrastprogramm wartet Carmen Longares-Ulrich beim Wein-Lese-Abend des Katholischen Frauenbundes auf. Sie entführt ihre Zuhörerinnen an schaurige und abenteuerlich-heitere Stätten.

Beim „Dammbauern“ kündigte Christine Kies mit Carmen Longares-Ulrich eine begeisterte Literaturkonsumentin als Referentin des Abends an. Longares-Ulrich stellte zunächst den 1964 in Düren geborenen Roland Voggenauer als Autor der Kriminalromane „Übersee“ und „Kreuzweg“ vor. Sein dritter Roman „Blut und Wasser“, dem sie sich besonders widmete, wurde unter dem Titel „Die Frau im Moor“ sogar verfilmt. Sie räumte ein, dass es sich in den Büchern um „verschiedene Kriminalfälle aus früherer Zeit“ handelt, die nichts miteinander zu tun haben. Als einzigen roten Faden erkannte sie nur die Eheleute Staudacher, deren Lebensgeschichte sich von Buch zu Buch fortsetzt.

Mit dem Krimi „Blut und Wasser“ versetzte sie ihre Zuhörer zurück in das Jahr 1869 und in das Leben der jungen Anna Wimmer, die im Alter von 16 Jahren als Magd auf den einsamen Hof eines 31-jährigen Mannes geschickt wurde. Die ein Jahr später von den Eltern eingefädelte Ehe blieb kinderlos. Die kleine Elisabeth konnte Wimmer ihrem Mann „unterschieben“. Doch dann verschwand die 26-jährige im 4. Monat schwanger spurlos. Der spannende Krimi erzähle mit einem Zeitsprung von 130 Jahren, wie der Fund der Leiche, das Schicksal von Anna Wimmer und deren Tochter Elisabeth sowie die Familiengeschichten von Matthias und Sylvia Staudacher zusammengehören, erklärte die Referentin.

Nach einer Genusspause leitete Longares-Ulrich über zu einer schicksalshaften Reise mit durchaus heiteren Zügen. Als Autorin von „Das hungrige Krokodil“ stellte sie Sandra Brökel vor, die ihr persönlich bekannt ist und die der Abendrunde Grüße ausrichten ließ. Den Stoff für den Familienroman hatte Brökel von Paula Kruse erhalten.

Deren Vater Dr. Pavel Vodak sah nach dem Prager Frühling keine Zukunft mehr in seiner Heima und brach deshalb mit seiner Familie zu einer abenteuerlichen Flucht über Jugoslawien und Österreich nach Deutschland auf. Dazu hatte er Ausweise unter deutschem Namen für sich, Frau, Tochter und Schwiegermutter besorgt. Da die drei Frauen kein Deutsch sprachen - sie sollten stets stumm bleiben - wurde die Nachtfahrt mit dem Zug zur und über die Grenze geradezu zu einem Abenteuer.

 
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