Eschenfelden bei Hirschbach
27.08.2023 - 11:01 Uhr

Paket mit radioaktivem Inhalt sorgt für Aufregung in Eschenfelden

Ein Paket im Eingangsbereich eines Bürogebäudes hat am Samstag einen Gefahrgut-Einsatz der Feuerwehr ausgelöst. Auf der Verpackung prangte das Symbol für Radioaktivität.

Ein Paket, auf dem das Symbol für Radioaktivität abgebildet war, lag am frühen Samstagnachmittag auf einer Palette im Eingangsbereich eines Bürogebäudes in Eschenfelden. Eine Frau, die im Obergeschoss des Gebäudes wohnt, wählte deshalb besorgt um kurz nach 14 Uhr den Notruf. Wenig später traf die Feuerwehr Eschenfelden ein und bestätigte der Integrierten Leitstelle in Amberg, was die Frau zuvor dort gemeldet hatte. Für die Einsatzkräfte ging es damit um einen "Gefahrstoffeinsatz der Stufe ABC2“. Deshalb wurde der Hof des Gebäudes sofort gesperrt.

Angesichts der Alarmmeldung rückte die Stützpunktwehr aus Sulzbach-Rosenberg mit ihrem Gefahrgutzug nach Eschenfelden aus. Unter Regie von Kreisbrandinspektor Hans Sperber ging ein Angriffstrupp der Feuerwehr mit Kontaminationsschutzanzügen und unter schweren Atemschutz samt Messgerät in das Gebäude. Die erste Rückmeldung an den Einsatzleiter bestätigte Radioaktivität: Das Messgerät schlug an.

Messgerät schlägt an

Mit einem Hubwagen wurde die Palette ins Freie gebracht und auf dem Hof geöffnet, damit sich die Experten den Inhalt genauer ansehen und weitere Messungen vornehmen konnten. Jetzt wussten die Einsatzkräfte auch, womit sie es zu tun hatten: Im Paket waren Heizstäbe für Hochtemperaturöfen. Die Messwerte lagen alle im unteren Mikrosievertbereich. Wie die Heizstäbe zu ihrer geringen radioaktiven Strahlung kamen und wer für den Inhalt des Pakets verantwortlich ist, ermittelt nun die Polizeiinspektion Sulzbach-Rosenberg. Diese schickte ein Fachunternehmen zur Einsatzstelle, die das Paket abholte und entsorgte.

Fast zwei Stunden gesperrt

Der Bereich um den Heinrich-Hertz-Platz war während des Gefahrguteinsatzes fast zwei Stunden gesperrt. Die Feuerwehren aus Eschenfelden, Königstein und Sulzbach-Rosenberg waren mit 37 Einsatzkräften und 5 Fahrzeugen vor Ort, dazu die Polizeiinspektion Sulzbach-Rosenberg mit einer Streife und das Rote Kreuz mit einem Rettungswagen. Einsatzleiter Hans Sperber standen der örtliche FFW-Kommandant Richard Leißner und Kreisbrandmeister Michael Schmidt aus Auerbach zur Seite. Der ebenfalls alarmierte Fachbereichsleiter Gefahrgut der Kreisbrandinspektion Amberg-Sulzbach, Kreisbrandmeister Alexander Graf aus Ursensollen, war ebenfalls in Einsatzbereitschaft, musste jedoch nicht ausrücken.

Sulzbach-Rosenberg09.06.2023
Hintergrund:

Feuerwehr-Fachbereich Gefahrgut

Die Kreisbrandinspektion Amberg-Sulzbach hat einen eigenen Fachbereich/FB Gefahrgut

  • Der FB bildet die Landkreisfeuerwehren für Einsätze mit gefährlichen Stoffen aus.
  • Zudem werden Spezialkräfte, sogenannte Träger von CSA (Chemikalienschutzanzügen), fortgebildet.
  • Der FB Gefahrgut arbeitet eng mit dem FB Atemschutz, dem ABC-Zug der Feuerwehr Sulzbach-Rosenberg und der Feuerwehr Amberg zusammen.
  • Die FFW Amberg hält einen„Gerätewagen Gefahrgut“ (mit Spezialgeräten und Ausrüstungen zum Gefahrgut-Einsatz) bereit.
  • Der ABC-Zug ist eine spezielle Einheit, die bei Unfällen mit atomaren, chemischen und biologischen Gefahrstoffen zum Einsatz kommt.

Quelle: Kreisbrandinspektion Amberg-Sulzbach

 
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