Große Stimmen und ein besonderer vorweihnachtlicher Genuss warten am Sonntag, 15. Dezember, um 16 Uhr in der Pfarrkirche Corpus Christi in Eschenfelden, wenn Benjamin Grund und die „Stimmen der Berge“ ihr Arrangement der „Heiligen Nacht“ von Ludwig Thoma präsentieren. Oberpfalz-Medien hat bei Tenor Thomas A. Gruber nachgefragt:
ONETZ: Herr Gruber, wie sind die „Stimmen der Berge“ zu ihrem Namen gekommen?
Thomas A. Gruber: Für den Namen "Stimmen der Berge" gibt es mehrere Gründe: Zum einen stammen alle Sänger aus bayerischen Bergregionen: Daniel Hinterberger aus Rosenheim, Benjamin Grund aus München, Simon Käsbauer aus Regensburg, Stephan Schlögl aus dem Oberpfälzer Wald und ich aus Bad Kötzting im Bayerischen Wald. Daniel und ich waren bereits vor den "Stimmen der Berge" Mitglieder einer erfolgreichen Gesangsformation, den 2014 aufgelösten "Bergkameraden" (u.a. zweimal Grand Prix der Volksmusik, Herbert-Roth-Preisträger). Und letztlich das Repertoire unserer ersten Alben, nämlich bekannte Volkslieder und Evergreens der Volkstümlichen Musik. Das alles zusammen genommen hat uns diesen Namen gegeben.
ONETZ: Ihren stimmlichen Feinschliff haben Sie alle bei den Regensburger Domspatzen erhalten. Schweißt so eine gemeinsame Ausbildung fürs Leben zusammen?
Thomas A. Gruber: Absolut! Zwar sind wir aus unterschiedlichen Chorgenerationen, Stephan und Simon sind ja um einige Jahre jünger und haben unter Domkapellmeister Roland Büchner gesungen, Benjamin und ich noch unter dem Papstbruder Georg Ratzinger. Aber wir sind alle gleich - ich nenn es immer - musikalisch sozialisiert worden. Es existiert dadurch eine gewisse Selbstverständlichkeit, wie wir Stücke interpretieren, und wie sie gesangstechnisch umzusetzen sind. Das erspart viele Diskussionen und lässt uns alle auf eine herausragende Ausbildung zurückgreifen. Daniel und Benjamin sind auch Tölzer Sängerknaben gewesen.
ONETZ: Knabenchöre haben ja vor Weihnachten traditionell Hochkonjunktur. Waren Sie nicht irgendwann einmal der Weihnachtslieder überdrüssig?
Thomas A. Gruber: Überhaupt nicht! Als Klavierlehrer bin ich jährlich schon ab November im Weihnachtsfieber, damit alle Kinder an Weihnachten "gerüstet" sind. Wir lieben es, in der angeblich "staaden Zeit", die ja meist gerade das Gegenteil für die Menschen bedeutet - von einer Weihnachtsfeier zur nächsten hetzen, seit Wochen mit Weihnachtsliedern aus dem Radio berieselt werden- mit unseren Konzerten für einige Augenblicke auf das Wesentliche der Adventszeit blicken zu lassen: Die Vorfreude auf die Geburt Jesu. Die Herzen zu berühren, die Gedanken schweifen und Ruhe einkehren zu lassen, den Alltagsstress hinter sich und wahre Freude aufkommen zu lassen.
ONETZ: Was hat Sie auf die Idee einer Neubearbeitung von Ludwig Thoma´s „Heiliger Nacht“ gebracht und welche Akzente setzen Sie dabei?
Thomas A. Gruber: Die Geschichte ist ja mehr als hundert Jahre alt, in ihrem biblischen Ursprung mehr als 1000 Jahre. Und doch hat diese Geschichte, übertragen in unsere Zeit, eine nahezu erschreckende Aktualität. In unserer Bearbeitung ist das Besondere, dass die Geschichte nicht gelesen wird. Benjamin Grund trägt die Geschichte auswendig vor und schlüpft dabei in die verschiedenen Rollen der Protagonisten. Ich habe dabei die Gesänge, die Ludwig Thoma vor den 6 Hauptstücken schrieb, neu vertont und viele bekannte Adventslieder neu arrangiert und in die Geschichte um die Herbergssuche eingebaut.
ONETZ: Sie sind vorn dabei in den Album-Charts und in ganz Deutschland auf Tour. Wie passt da der Abstecher nach Eschenfelden ins Programm?
Thomas A. Gruber: Wir sind zwar im ganzen deutschsprachigen Raum unterwegs mit Volksmusik und Schlagern, allerdings ist die "Heilige Nacht" von Ludwig Thoma ein rein bayrisches Thema. In Dortmund würde uns niemand verstehen... . So sind wir mit diesem Programm nur in Bayern unterwegs. Der Kontakt zu Pfarrer Schornbaum ließ die Idee reifen, die "Heilige Nacht" auch in Eschenfelden aufzuführen.
ONETZ: Und was wünschen Sie sich für den Abend in der Kirche Corpus-Christi?
Thomas A. Gruber: Natürlich wünschen wir uns, dass viele Menschen aus Nah und Fern in die "Heilige Nacht" nach Eschenfelden kommen mögen, und wir wünschen uns, dass wir die Besucher mit dieser einmaligen Geschichte berühren, dass sie zur Ruhe kommen und voller Freude auf Weihnachten in die vierte Adventswoche gehen!
Service
Karten im Vorverkauf beim Pfarramt Eschenfelden, 09665/422, bei der Tourist-Info Sulzbach-Rosenberg, 09661/510110, und unter www.nt-ticket.de
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