Eschenfelden bei Hirschbach
14.07.2020 - 15:04 Uhr

Tendenz geht zum Umbau des Kindergartens in Eschenfelden

Der Gemeinderat Hirschbach will erst die genaue Höhe des Zuschusses klären lassen und dann endgültig entscheiden.

Die Fassade und Fenster und Türen werden beim möglichen Umbau erneuert und energetisch saniert Bild: lei
Die Fassade und Fenster und Türen werden beim möglichen Umbau erneuert und energetisch saniert

Klaus Thiemann vom gleichnamigen Architekturbüro Thiemann aus Hersbruck stellte im Gemeinderat Hirschbach die Pläne für eine Sanierung samt Umbau des Kindergartens in Eschenfelden vor. Das Jugendamt und die Regierung der Oberpfalz kennen das Projekt bereits und haben Änderungswünsche einfließen lassen.

An der Außenansicht des Gebäudes ändert sich nur wenig: Der Windfang im Eingangsbereich verschwindet; eine Rampe sorgt für Barrierefreiheit. Drinnen schafft die Verlängerung des Flurs Platz für die Garderobe der künftigen Kinderkrippe.

Der künftig eingruppige Kindergarten nutzt mit seinen 25 Plätzen den ersten Gruppenraum. In das Zimmer der bisherigen zweiten Gruppe zieht die Krippe ein, die zwölf Kinder aufnehmen soll. Für sie wird dort auch eine Nasszelle geschaffen. Der Ruheraum entsteht in einem kleinen Anbau an der Rückseite des Gebäudes.

Ein kleiner Anbau an der Rückseite soll Platz für einen Ruheraum schaffen, den die Krippe benötigt. Bild: lei
Ein kleiner Anbau an der Rückseite soll Platz für einen Ruheraum schaffen, den die Krippe benötigt.

Kinder auf der Sonnenseite

Besonders gefällt Thiemann am Projekt, dass die Fenster für den Kindergarten und die Krippe zur Sonnenseite hinaus gehen und beide auch jeweils eine direkte Tür in den Garten bekommen. Der vorhandene Bewegungsraum soll dann in eine Art "Kindermensa" umgebaut werden. Diese könnte auch anderweitig genutzt werden, beispielsweise für Gymnastikgruppen am Abend. Ein separater Eingang auf der Rückseite dafür wäre vorhanden. Für den Anschluss an die Fernwärme reicht ein kleiner Technikraum aus.

Die Kostenschätzung beläuft sich auf 785 000 Euro einschließlich neuer Böden, der energetischen Sanierung der Fassade sowie Fenstern und Türen. "Wir erreichen hier Neubauqualität", versicherte Thiemann. Ein tatsächlicher Neubau mit gleichem Raumprogramm belaufe sich auf 1,4 Millionen Euro.

Als Ausweichquartier während der neunmonatigen Umbauphase kämen sowohl Container als auch das leerstehende Schulhaus in Eschenfelden in Fragen. Der Aufwand liege für die Container bei 98 000 Euro, für die Schule bei 88 000 Euro. Das Mobiliar könne mit übernommen werden.

"Für unsere Gemeinde ist der Umbau eine passende und nicht übertriebene Lösung, auch unter Betracht der Kosten", äußerte sich Bürgermeister Hermann Mertel. Das Landratsamt stehe hinter diesem Vorschlag. In finalen Gesprächen mit der Regierung müsse der Zuschuss noch geklärt werden.

Diskussionen um das Schulhaus

"Wenn das Schulhaus als Ausweichquartier geeignet ist, warum dann nicht auch dauerhaft?", zweifelten die SPD-Gemeinderäte Ralf Schneider und Joachim Iwanek an der Notwendigkeit eines Umbaus. Sie wünschten sich, das Schulhaus für diesen Zweck noch beplanen zu lassen. Zweiter Bürgermeister Stefan Steger (FBL/FWG) hielt entgegen: "Es ist an der Zeit, endlich weiter zu kommen. Bei den Planungen für einen Umbau des Schulhauses zum Bauhof waren die damaligen Kosten es nicht wert, und jetzt auf einmal würde es doch gehen?" Dritter Bürgermeister Richard Leißner (FBL/FWG) erinnerte daran, dass die Gemeinde seit gut einem Jahr mit diesem Vorhaben bei der Regierung vorstellig sei. Sie sollte die mögliche Förderung jetzt nicht verstreichen lassen.

Bürgermeister Hermann Mertel sah den laufenden Unterhalt für das Schulhaus als reinen Kindergarten und dessen Dimensionen für die Gemeinde Hirschbach als zu groß an. Iwaneks Antrag zur Beplanung der Schule wurde vom Gemeinderat mit fünf gegen acht Stimmen abgelehnt. Bei einer Enthaltung kam anschließend der Beschluss zustande, den Förderantrag für den Umbau des Kindergartens zu stellen. Wenn die Höhe des Zuschusses feststeht, will der Gemeinderat final über den möglichen Umbau entscheiden.

Hirschbach12.11.2018
Der Eingang soll künftig behindertengerecht gestaltet werden. Bild: lei
Der Eingang soll künftig behindertengerecht gestaltet werden.
 
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