Eslarn
16.07.2019 - 11:30 Uhr

Via-Carolina-Lauf Zeichen der Verbundenheit

Der Grenzübergang Tillyschanz bei Eslarn wird Begegnungsort: Staffelläufer überqueren nach 18 Stunden Lauf aus Prag die Grenze. Sie haben noch einen weiten Weg vor sich.

Die Etappenläufer werden am Eslarner Ortsteil Tillyschanz von einem rührigen Empfangsteam um Marc Wallrath (Vierter von links) und Bürgermeister Reiner Gäbl (Dritter von links) empfangen. Bild: gz
Die Etappenläufer werden am Eslarner Ortsteil Tillyschanz von einem rührigen Empfangsteam um Marc Wallrath (Vierter von links) und Bürgermeister Reiner Gäbl (Dritter von links) empfangen.

Der internationale Via-Carolina-Lauf erinnert laut Organisator Marc Wallrath von "ViaCarolinaRunning" aus Nürnberg an die Partnerschaft von Prag und Nürnberg sowie an den verstorbenen Gründervater Mario Wallrath und hat seit 2006 das Motto "Laufen gegen Krebs". Die „Karlsstraße“, eine kaiserliche Magistrale, ließ Kaiser Karl IV. im 14. Jahrhundert als Reise- und Handelsroute zwischen Prag und Nürnberg ausbauen und befestigen. Im Heiligen Römischen Reich waren die beiden Metropolen wichtige Zentren, und heute sind Prag und Nürnberg in einem vereinten Europa Partnerstädte.

Die Etappenläufer der zwölf Teams machten sich am Samstag um 12 Uhr beim Start vom Prager Rathaus über die Karlsbrücke Richtung Stadtgrenze auf den Weg Richtung Nürnberg. Ein Betreuerteam mit Wohnwagen, bestehend aus Dieter-Walter Wolf, Holger Pampel und Roger Hampel, begleitete die Teams. Zur Sicherheit und als Streckenführer waren auch Rad- und Autofahrer sowie ein Motivationsteam dabei, so dass die Läufer nicht alleine waren. In 18 Stunden liefen die Staffeln ab Prag vorbei an Horovice, Mirosov, Prestice und Bela nad Radbozou bis zur Tillyschanz.

Zahlreiche Autos standen am Sonntagfrüh auf dem Parkplatz am Eslarner Ortsteil direkt an der Grenze zu Tschechien. Ein großes Empfangsteam feierte mit Musik, Tanz und Gesang frohgelaunt Party und bereitete sich auf die ankommenden Staffelläufer aus Bela vor, die eine Strecke von 13,1 Kilometern mit großen Höhenunterschieden bewältigen mussten. "Gegenüber dem Vorjahr war ein Team mehr auf der Strecke", stellte der Organisator des Via-Carolina-Laufs und Vorsitzender Marc Wallrath von "Via Carolina Running" aus Nürnberg erfreut fest. "Einige Teams teilen sich die 31 Etappen mit je 10 Kilometer unter zwölf und andere nur unter vier Läufern wie das Klinikum Nürnberg auf", so Wallrath.

Die ersten Läufer des Via-Carolina-Laufs überquerten nach dem Etappenstart in Bela nad Radbuzou wie vorgesehen am Sonntag vor 6 Uhr die tschechisch-deutsche Grenze. Exakt um 6 Uhr machten sich die Staffelkollegen auf die nächsten Etappen nach Moosbach und Vohenstrauß und weiter in Richtung Nürnberg.

Der Veranstalter sorgte mit dem Spaghetti-Koch-Team in der Wohnmobil-Küche und mit Getränken, Obst und kleinen Snacks für die Läufer. Eine Wahnsinnszeit bescheinigte Wallrath dem ersten Staffelläufer der "TKN Ultrarunners", der lautstark in Empfang genommen wurde. Im Anschluss trafen unter lauten Anfeuerungsrufen auch die Läufer von "Running Angel", "Via Carolina Running", "Teammachine", "Team Klinikum Nürnberg", "Capgemini", "ESO", "Schwan Runners", "Consorsbank und Freunden", "SG Runners Neunkirchen" und "Rödl & Parnter" ein. Mit der Mannschaft von "Frankenwaldinferno" war erstmals ein Team aus Oberfranken dabei.

Den Einlauf und Neustart verfolgte auch der Eslarner Bürgermeister Reiner Gäbl mit seinem Hund Paula. "Der Lauf verbindet nicht nur eine Partnerschaft zwischen zwei schönen europäischen Städten und zwei Ländern, sondern auch Menschen und den Sport", sagte der Rathauschef. Eslarn sei stolz, eine dieser Nahtstellen und Gastgeber entlang der Strecke sein zu dürfen. Den Läufern wurde wie in den Vorjahren die Turnhalle als Schlaf- und Duschgelegenheit zur Verfügung gestellt.

Nach dem Einlauf folgte pünktlich um 6 Uhr am ehemaligen Grenzübergang ein Neustart, der auf dem Paneuropa-Radweg nach Eslarn durch die Baustelle führte. Entlang der Strecke wurden die fünf Firmenteams und sieben Laufgruppen mit ihren Begleitern beim Einlauf und den Neustarts an den Rathäusern von vielen Bürgermeistern und Zuschauern begrüßt. Die Läufer trafen in Moosbach um 7.15 Uhr ein, in Vohenstrauß um 8 Uhr. Bürgermeister Andreas Wutzlhofer wünschte dort Läufern und Team einen unfallfreien Lauf. Dann ging es weiter durch den Oberpfälzer- und Frankenwald nach Wernberg, Hirschau, Sulzbach-Rosenberg, Hersbruck und Nürnberg. In der Frankenmetropole gab es bei der Siegerehrung für die Schnellsten schöne Pokale und zur Erinnerung für alle eine Medaille.

Der Einlauf der ersten Läufer der zwölf Teams am Hauptmarkt in Nürnberg war nach über 324 Kilometern Nonstoplauf. Nach ganz vorne laufen konnte das Team "Frankenwaldinferno" mit einer Zeit von 22:42:53. Auf den Plätzen folgten "Rödl & Partner" mit 26:04:06 und "ViaCarolinaRunning" mit 26:36:13 Stunden. "Das Team mit dem besten Teamgeist war „Rödl & Partner“, und den Jurypreis für die beste Stimmung über die gesamte Strecke erhielten „Teammachine“ und „Consorsbank und Freunde“.

Im vergangenen Jahr durfte sich der Förderverein der Palliativmedizin am Universitätsklinikum Erlangen über die Spende von 1300 Euro freuen. Der Organisator Wallrath denkt, dass in diesem Jahr die Spendensumme bei rund 2000 Euro liegen wird, aber an welche Krebshilfe-Organisation gespendet wird, steht noch nicht fest.

Der erste Staffelläufer von "TKN Ultrarunners" wird lautstark mit einer La-Ola-Welle empfangen. Bild: gz
Der erste Staffelläufer von "TKN Ultrarunners" wird lautstark mit einer La-Ola-Welle empfangen.
Die Läufer nehmen mit ihrer Begleitung durch eine Öffnung an der Straßenbaustelle Tillyplatz den kürzeren Weg durch Eslarn. Bild: gz
Die Läufer nehmen mit ihrer Begleitung durch eine Öffnung an der Straßenbaustelle Tillyplatz den kürzeren Weg durch Eslarn.
 
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