Seit mittlerweile 15 Jahren machen sich die Marktweiber an Fasching auf den Weg durch Eslarn. Gebremst wurde das ausgelassene Feiern der 19 Damen bisher lediglich durch Corona. Gemeinsam mit ihrem Bodyguard "d´Dotsch´n" bereichern die Raiffeisen-Marktweiber in normalen Zeiten die Faschingsszene. Der Name der Frauenvereinigung, die beim "As- und Agrom" ein fester Bestandteil der "Islouer Fosnd" ist, wurde vom ehemaligen Raiffeisenmarkt abgeleitet. Die Idee zur Gründung hatten die Marktdamen Uli und Heidi mit ihrer Freundin Doris. Leider verlor die lustige Truppe 2021 nach der Schließung des Raiffeisenmarktes ihre Zentrale – und Corona zwang die Frauen zum Stillhalten.
Über die Jahre waren die Marktweiber immer mit zwei "Fahrzeugen" unterwegs. "Ein alter Einkaufswagen, den wir mit einer Hupe und einem Blaulicht ausgestattet haben, und einem alten Leiterwagen, an dem auf das Original Raiffeisen-Marktweiber-Geschwader und der Dotsch'n hingewiesen wird", beschreibt es Akteurin Uli. Das Einkaufscabrio ist stets mit süßen und flüssigen Leckereien, aber auch mit "schärferen Sachen" beladen.
Inzwischen haben sich weitere Freunde, Kunden und Personal aus Moosbach und Eslarn den "Raiffeisen-Marktweibern" angeschlossen, so dass die Gruppe auf 19 Mitglieder anwachsen konnte. Immer noch dabei ist Thomas, der sozusagen als Leibwächter oder als Organisator von flüssiger Kost verantwortlich zeichnet. Einer der vielen Höhepunkte war beispielsweise 2009 die Traktorfahrt zu einer Grillfeier nach Kreuth auf einem landwirtschaftlichen Wagen.
Unvergesslich ist für die Truppe auch der spontane Besuch einer Bürgermeister-Versammlung im Eslarner Rathaus an Fasching. Die Marktweiber stürmten den Rathaussaal und fast alle Bürgermeister aus der Umgebung durften sich über eine schwarze Gesichtsmaske freuen. "Im Laufe der Jahre haben sich bei uns auch private Haushalte gemeldet, bei denen wir unbedingt mit unserem Marktweiber-Geschwader vorbeischauen sollen", sagen die Frauen.
Seit 2012 sind die Damen kostümiert mit neongrünen Federboas und grünem Hut unterwegs. "Das ist unser Markenzeichen geworden", stellte Uli fest. Da coronabedingt in diesem Jahr auch die Marktweiber am Viktualienmarkt in München stillhalten müssen, wird auch der öffentliche Straßentanz der Eslarner Marktweiber wiederholt ins nächste Jahr verschoben. So bleiben auch die scharf geschliffenen Scheren und flüssigen Trostpflaster der Jägerinnen in den Schubladen und es gibt kein "Schnippelschnappel und weg ist das Krawattl".
Die Faschingsbälle und Kinderfaschingsfeiern der Vereine sowie das symbolische "Asgrom" und "Agrom" der "Jesse-James-Band" und "Schlutupers" fallen ebenfalls aus. "A bisserle geht immer" – unter diesem Motto treffen sich am "Nasch´n Pfinsta" zumindest einige unter Einhaltung der 2-G-Regel in der Faschingshochburg "Böhmerwald" zu Kaffee und Kuchen.
"Das ist unser Markenzeichen geworden."
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