Eslarn
09.12.2020 - 11:55 Uhr

Eslarn: Dicke Luft im Marktrat wegen Luftreinigungsgeräten

Die Gemeinde will für Grundschule und Kindertagesstätte mobile Lüfter anschaffen. Darüber entsteht in der Marktratssitzung ein heftiges Wortduell.

Frische Luft auf engem Raum ist in der Coronapandemie unerlässlich. Kohlendioxid-Messgeräte schlagen Alarm, wenn es Zeit wird, zu lüften. Archivbild: Wolfgang Steinbacher
Frische Luft auf engem Raum ist in der Coronapandemie unerlässlich. Kohlendioxid-Messgeräte schlagen Alarm, wenn es Zeit wird, zu lüften.

In der Marktratssitzung liefern sich Bürgermeister Reiner Gäbl und CSU-Sprecher Wolfgang Voit rund um die Anschaffung mobiler Lüfter für die Grundschule heftige Wortgefechte. Mit Blick auf die Förderprogramme habe sich die Marktgemeinde entschieden, so genannte „Ampeln“ zu besorgen, um die Luftqualität anzuzeigen. Auch für Kindertagesstätte (Kita) seien Exemplare geordert und Gäbl kündigte einen Einsatz nach den Weihnachtsferien an. Voit wandte jedoch sofort ein: „Damit ist es für uns noch nicht erledigt. Es gibt einen Antrag für drei Luftreinigungsgeräte für die Klassenzimmer. Wir haben eine Verantwortung für die Gesundheit unserer Kinder.“ Darüber ärgerte sich Gäbl: „Mit einem Schutz unserer Kinder zu argumentieren, ist eine ganz, ganz fiese Tour. Diesen populistischen Weg gehe ich nicht mit.“ Nicht nachvollziehen konnte er zudem die Zahl von drei Geräten, nachdem es in Eslarn vier Klassen gebe: „Da ist es euch wurscht. Also bitte Freunde, bleibt auf dem Tisch der Wahrheit.“

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Doch Gäbl holte noch weiter aus: „Tagtäglich gehen Weisungen im Rathaus ein. In der Vergangenheit haben wir uns immer an das gehalten, was von oben kommt. Das machen wir hier auch so. Aber jetzt sehe ich, dass es im Marktrat auch lauter Experten gibt.“ Auf so etwas lasse er sich nicht ein. Er werde sich nicht gegen Weisungen der bayerischen Staatsregierung und gegen das bayerische Kultusministerium entscheiden wird. Zugleich wollte er die Debatte mit dem Schlusssatz „Ich verkürze das Ganze nun“ beenden.

Voit rief ihm jedoch sofort ein „Stopp“ entgegen und wandte ein: „Der Marktrat kann durchaus auch im Bereich unter 5000 Euro etwas beschließen und Entscheidungen treffen.“ Er untermauerte dies mit einem Antrag auf eine Abstimmung zur Sache. Weitere Markträte schalteten sich ein, doch Gäbl blieb standhaft, sah keine Dringlichkeit und beendete die Debatte. Ganz anders sah es wenig später bei derselben Thematik für die Kita aus. Hier hatte die katholische Kirchenstiftung als Träger durch die Bestellung von zwei Geräten vor vollendete Tatsachen gestellt. Das Vorgehen wurde reihum akzeptiert, zumal keine Beschlussfassung damit einherging.

 
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