Eslarn
21.06.2019 - 08:53 Uhr

Eslarn hat nun eine Gestaltungsfibel

Der Markt Eslarn ist bestrebt, das typische Ortsbild auf Dauer zu erhalten. Dazu beschloss der Marktgemeinderat eine Gestaltungsfibel als Beratungshilfe für Bauherren und Planer, dazu das Förderprogramm und legte das Sanierungsgebiet fest.

Monika Seywald, Diplomingenieurin für Raumplanung, stellt im Marktgemeinderat die Gestaltungsfibel, den förmlichen Geltungsbereich des Sanierungsgebietes und das Kommunale Förderprogramm zur Unterstützung sanierungsbereiter Hauseigentümer vor. Bild: bey
Monika Seywald, Diplomingenieurin für Raumplanung, stellt im Marktgemeinderat die Gestaltungsfibel, den förmlichen Geltungsbereich des Sanierungsgebietes und das Kommunale Förderprogramm zur Unterstützung sanierungsbereiter Hauseigentümer vor.

Der prägende Gebäudebestand erhalten, verstärkter Wert auf Wohnnutzung gelegt, aber bisherige gestalterische Fehler behoben werden. Dem Beschluss in der Marktratssitzung am Dienstagabend war ein umfangreiches Referat von Monika Seywald, Diplomingenieurin für Raumplanung, Dömges Architekten AG Regensburg, vorausgegangen. Seywald nannte die Gestaltungsfibel eine „Unterstützung und Beratung der Bauherren und Planer“, nicht aber eine Schikane bei der Durchführung von Sanierungsmaßnahmen. Vielmehr solle die Gestaltungsfibel Grundlage über die Vereinbarkeit eines Vorhabens mit den Zielen der Altbausanierung sein, was gleichzeitig wiederum wichtiger Aspekt bei der Gewährung eines Zuschusses nach dem Kommunalen Förderprogramm sei.

Dieses Förderprogramm soll nach den Worten der Stadtplanerin die Bereitschaft der Bürger zur Ortsbildpflege fördern, vor allem aber die Mehrbelastung eines Bauherrn als Folge der Vorschriften von Gestaltungsvorschlägen ausgleichen. Der Gegenstand der Förderung, das Verfahren und die Höhe der Zuschüsse, gestaffelt nach Maßnahmenbereichen, aber auch verbunden mit einem Höchstbetrag, ist in der Gestaltungsfibel ausführlich dargestellt. Wichtig für die sanierungsbereiten Hauseigentümer ist die kostenlose Bauberatung durch Dömges Architekten AG. Als fast vorteilhaft wertete Monika Seywald den Umstand, dass Eslarn einen nicht so stark komprimierten historischen Altstadtkern aufweist, aber dennoch typische Gebäude für einen derartigen Bereich zu finden sind. Das förmliche Sanierungsgebiet umfasst dann auch im Wesentlichen den Hauptort Eslarn mit Ausnahme der Neubaugebiete.

Die Maßnahmen müssen, um förderfähig zu sein, über den normalen Bauunterhalt hinausgehen, erklärte Seywald. Um die Bürger mit den Möglichkeiten zur Verbesserung der Wohnqualität und der damit verbundenen Förderung durch den Markt Eslarn, aber auch durch die Regierung der Oberpfalz vertraut zu machen, wird Bürgermeister Reiner Gäbl nach den großen Ferien zu einer Bürgerversammlung einladen.

Bürgermeister Reiner Gäbl erkennt in der Gestaltungsfibel eine gewisse Flexibilität für die Hauseigentümer, auch um auf die vorhandene Örtlichkeit besser einzugehen. Bei der Festlegung des Sanierungsgebietes sei mit der Regierung der Oberpfalz um jedes Grundstück „gekämpft“ worden, berichtete das Marktoberhaupt. Das Kommunale Förderprogramm verlangt jetzt einen entsprechenden Betrag im Haushaltsplan auszuweisen, gibt der Bürgermeister dem Marktgemeinderat rechtzeitig mit auf den Weg. Gleichzeitig aber macht Gäbl bereits jetzt darauf aufmerksam, dass Antragsteller enttäuscht sein werden, wenn ein Antrag wegen der Nichterfüllung von Fördervoraussetzungen abgelehnt werden muss.

Wolfgang Voit nannte die Gestaltungsfibel ein wichtiges Projekt Anreize für die Bürger zu schaffen. Einstimmig beschloss der Marktgemeinderat die Gestaltungsfibel, das förmliche Sanierungsgebiet und das Kommunale Förderprogramm.

Für den Bauantrag zum Ausbau eines bestehenden Dachgeschosses zu Büroräumen und Aufbau von zwei Dachgauben, Fasanenweg 7, erteilte der Marktgemeinderat das gemeindliche Einvernehmen. Keine Einwendungen gab es zum Eintrag des Anwesens Ödmeiersrieth 6 in die Denkmalliste. Dieses Ansinnen war vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege dem Markt Eslarn gegenüber geäußert worden.

Gäbl gab bekannt, dass am 26. Juni auf den Straßen im Gebiet Schellenbach die Feinschicht aufgebracht wird und deshalb Anlieger gewisse Einschränkungen hinnehmen müssen. Der Bauleiter vor Ort wird aber jeden Hauseigentümer rechtzeitig informieren, wann sein Haus oder die Einfahrt davon betroffen ist. Für den Durchgangsverkehr wird dieser Bereich gesperrt.

 
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