Eslarn
11.12.2020 - 11:08 Uhr

Eslarn: Widerstand gegen großflächige Photovoltaik-Anlagen keimt auf

Trotz Einwänden von Bürgern nimmt der Solarpark "Eslarn II" eine weitere Hürde. Eine artenschutzrechtliche Prüfung läuft aber noch.

Einschnitte für das Jagdwesen durch Sonnenstromanlagen in freier Natur kommen im Eslarner Marktrat zur Sprache. Bild: fjo
Einschnitte für das Jagdwesen durch Sonnenstromanlagen in freier Natur kommen im Eslarner Marktrat zur Sprache.

Der Solarpark „Eslarn II“ nahm eine weitere Hürde. Die Einwände von Bürgern widerlege der Investor Greenvest-Solar aus dem oberbayerischen Starnberg, fasste Bürgermeister Rainer Gäbl das aktuelle Geschehen zusammen. Während der neue Standort von der einen Seite als ein Schwerpunkt des Naturparks gesehen werde, verweise der Investor auf die einhergehende Ausgleichsfläche. Noch laufe eine artenschutzrechtliche Prüfung und das Landratsamt werde Stellung nehmen. Eine ähnliche Situation von Für und Wider bestätigte CSU-Sprecher Wolfgang Voit für seine Fraktion: „Die Auffassungen gehen auseinander.“

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Eslarn09.12.2020

Von einer neuen Sicht sprach auch Albert Grießl: „Ich war dafür, da das Gelände außer Sichtweite liegt und ein Stromanschluss vorliegt.“ Nun müsse er aber einsehen, dass weder die Landwirtschaft, noch die Biogasbetreiber mit den hier aufgeworfenen Pachtpreisen mithalten könnten. Zumal er vermutete: „Es sind noch mehr da in Eslarn, die darauf spekulieren.“ Seine zuletzt aufgeworfenen Bedenken mit der Schaffung von Bezugsfällen entkräftete jedoch Bürgermeister Gäbl. „Die Entscheidungen fallen immer noch hoheitlich im Marktrat.“

Bevor sich eine Mehrheit aus 9:5 Stimmen quer durch alle Fraktionen für die Änderung der Landschaftspläne aussprach, schnitt Karl Grießl (CSU) ein neues Problem an. Immer mehr Jagdpächter sähen die großflächigen als vehementen Einschnitt. Es gebe zwar kein Jagdverbot, aber ringsum könne kein einziger Schuss abgesetzt werden. Eine Rückgabe der Jagd sei nicht das Problem, aber zugleich seien Schadenersatzansprüche an die Kommune denkbar.

  • Verkehrsdaten ausgewertet

Die Auswertung der Verkehrsdaten ging mit der Ankündigung künftiger Blitzaktionen einher. Ortsauswärts habe es bei den Messungen in der Schönseer Straße Überschreitungen bis zu 85 Kilometern pro Stunde (km/h) gegeben. In der 30er-Zone der Schellenbachstraße zeige die Statistik einen Durchschnittsgeschwindigkeit von 40 km/h. Auch in der Kapellenstraße wäre ein „niedriges Geschwindigkeitsniveau“ die Regel. Viele Verstöße darüber hinaus rechtfertigten jedoch die Suche nach geeignete Stellen unter Beteiligung der Polizei. Siegfried Wild wollte noch wissen, ob die Nürnberger Straße abgenommen sei. Gäbl bejahte, doch sei die Frage des tiefen Grabens bei der Stichstraße noch ungeklärt. Hier laufe das angrenzende Hanggelände zu, doch es gebe noch Einwendungen von Anliegern. Diese lägen derzeit noch beim Landratsamt.

 
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