Der Vorsitzende des Krieger- und Soldatenvereins (KSV) Albert Grießl dankte dem ältesten Mitglied, Sigmund Witzlau, für die großzügige Unterstützung. Der 93-Jährige hat als Kriegsteilnehmer einiges erleben müssen: Bereits als 10-Jähriger war er bei den Vorbereitungen zum Zweiten Weltkrieg und als "Pimpf", einer Vorstufe zum Hitlerjungen, unfreiwillig mittendrin. Mit 16 Jahren kam er zur Ausbildung nach Polen und später zum Arbeitsdienst nach Südfrankreich.
Der Berliner war in Russland, Frankreich und Italien. Als junger Landser überlebte er die Bombardierung und den Panzerangriff in der italienischen Stadt San Benedetto an der Adria. Das Glück verließ Witzlau auch in der amerikanischen und russischer Gefangenschaft nicht, so dass er am 29. April 1946 mit dem Zug nach Berlin zurückkehren konnte. Zuhause herrschte Hunger und Armut, er überstand eine schwere Krankheit und zog 1985 mit seiner Ehefrau Gertraud weg vom Fluglärm und vom Eingesperrtsein der Berliner Mauer in deren ehemaligen Urlaubsort nach Eslarn. Hier fand das Paar nach seiner Überzeugung "das Paradies".
Am 1. Januar 2013 starb seine Frau im Alter von 92 Jahren. Die Zeit des Alleinseins füllt Sigmund Witzlau mit seinen Hobbys Malen, Kochen, Backen und Lesen, sowie mit Klavierspielen und der Unterhaltung mit Freunden. Das Miteinander mit den Mitgliedern im KSV, dem er seit 1. Januar 1995 angehört, war Witzlau eine Spende von 500 Euro wert. Als Mitglied wurde der Eslarner aus Berlin vom Bayerischen Soldatenbund 2010 mit dem Ehrenkreuz und 2016 mit dem Verdienstkreuz zweiter Klasse ausgezeichnet.
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