Als sich die ÜPW, die seit 2020 zusammen mit der Siedlergemeinschaft Schwarzenfeld und der Schwarzenfelder Wählergruppe die Marktratsmehrheit und mit Peter Neumeier den Bürgermeister in Schwarzenfeld stellt, vor wenigen Tagen auf dem Miesberg zur Nominierungsversammlung für die Kommunalwahl am 8. März 2026 getroffen hat, fehlte eines ihrer prominentesten Mitglieder. Gabi Wittleben (59), ein überregional bekanntes Gesicht der Schwarzenfelder Freien, hat an der Versammlung nicht teilgenommen. Auf der 20 Personen zählenden Liste für den Marktrat taucht ganz vorne statt ihr Markträtin Susanne Lindner auf.
Keine politische Basis mehr
Die Entfremdung zwischen der ÜPW und ihrer Zweiten Bürgermeisterin, traditionell eine Stimmenbringerin, war in den letzten Monaten so tief geworden, dass man keine gemeinsame kommunalpolitische Basis mehr gefunden hat. Noch 2020 hatte das Duo Neumeier/Wittleben so viele Stimmen auf sich vereinigt wie die nächsten sieben gewählten ÜPW-Markträte zusammen. Jetzt ist Gabi Wittleben mit der Schwarzenfelder CSU im Gespräch, ob sie auf deren Liste kandidieren will. Diese Gespräche waren für das Wochenende 22./23. November terminiert.
Erst im August dieses Jahres hat die 59-Jährige vier Wochen lang Peter Neumeier als Rathauschefin vertreten. Dabei war der ÜPW schon unwohl und man bat sie, doch Dritten Bürgermeister Karlheinz Dausch (Siedlergemeinschaft) diese Aufgabe erledigen zu lassen. Das lehnte Wittleben jedoch ab. Der äußere Schein blieb dennoch gewahrt. Auch auf der Facebook-Seite von Freie Wähler/ÜPW lachte man im Sommer noch gemeinsam in die Kamera, etwa zur Feier des Jubiläums der Verwaltungsgemeinschaft Schwarzenfeld-Stulln-Schwarzach.
Differenzen offenbar
Aber die Differenzen waren offenbar. Bei den Themen BOS-Funkmast in Traunricht oder dem geplanten Regionalcenter auf dem ehemaligen Allkofer-Gelände harmonierte Wittleben nicht mit der Mehrheitsmeinung ihrer Gruppierung. In der ÜPW sorgte das für böses Blut. Wittleben ihrerseits zeigte sich genervt, dass man ihr nicht ihre eigene Meinung lassen würde.
Passiert immer wieder
Derzeit hat es den Anschein, also ob das Tischtuch zwischen ÜPW und ihrem prominenten (Ex-)Mitglied zerschnitten ist. Ob die CSU, die im aktuellen Marktrat mit lediglich sechs von 20 Sitzen vertreten ist, von dem Zerwürfnis profitieren kann, muss sich zeigen.
Kenner der Szene erinnern die Vorkommnisse an zwei interne Streits, von denen in früheren Marktratsperioden die CSU betroffen war. Wie jetzt auch hatte sich ein Mitglied der Mehrheitsfraktion in Fundamentalopposition begeben, damals CSU. Das war in der Wahlperiode 2002 bis 2008 der zwischenzeitlich verstorbene CSU-Rat Joachim Boch, der dem amtierenden CSU-Bürgermeister Manfred Rodde politisch das Leben schwer zu machen begann.
Und danach hatten Rodde und die CSU mit der langjährigen Zweiten Bürgermeisterin Sonja Laußer zu kämpfen, die zwar ebenfalls in der CSU war, aber die Politik ihrer Parteifreunde in vielen Punkten nicht mehr mittragen wollte.













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