Der Tag der Städtebauförderung ist eine gemeinsame Initiative von Bund, Ländern und dem Deutschen Städtetag. In Bayern informierten am Samstag mehr als 100 Städte und Gemeinden ihre Bürger über ihre Projekte. Auch der Markt Eslarn war zum vierten Mal dabei. „Am Tag der Städtebauförderung wollen wir die Bürgerinnen und Bürger über unsere Projekte, Planungen und Erfolge informieren“, sagte Bürgermeister Reiner Gäbl.
Gästehaus-Sanierung im Fokus
Zum Projektspaziergang begrüßte Bürgermeister Gäbl am Gästehaus Planerin Karin Janker von Rösch-Architekten und Stadtplaner GmbH aus Gebenbach, Dipl.-Ingenieur (FH) Rainer Rubenbauer von Umwelt + Tiefbau Ingenieuren GmbH aus Amberg, die Markträte Georg Zierer und Christian Schmucker sowie Quartiermanagerin Petra Brenner. Aufgrund der geringen Beteiligung von Bürgern zeigte sich das Marktoberhaupt enttäuscht.
Am Gästehaus erläuterte Karin Janker die Sanierungs- und Baumaßnahmen. Bürgermeister Gäbl und Petra Brenner beschrieben die Räumlichkeiten. Das Gebäude wurde 1895 von der Marktgemeinde für eine Landwirtschaftsschule und später als Schulhaus gekauft. Im Laufe der Jahre beherbergte es die Gemeindebücherei, Vereine, eine Musikschule, eine Physiopraxis und eine Mutter-Kind-Gruppe, die wieder einziehen wird.
Der Marktrat beschloss, das sanierungsbedürftige Gebäude grundlegend zu erneuern. Die Maßnahme begann 2017 mit den ersten Planungen. Von März 2022 bis Oktober 2024 wurde das Gebäude grundlegend saniert. „Bei der Baumaßnahme legte man auf die barrierefreie Nutzung ein besonderes Augenmerk“, erklärte Janker. Es wurden ebene Eingänge, Wohnungen und ein Aufzug geschaffen. Die Gesamtkosten betragen 3,5 Millionen Euro, wobei die Regierung der Oberpfalz das Projekt mit 80 Prozent fördert.
Erfolgreiche Projekte und Ausblick
Bürgermeister Gäbl zeigte sich erfreut über die erfolgreiche Bewerbung des Gästehaus-Sanierungsprojekts beim Architekturwettbewerb der Bayerischen Architektenkammer. Am 28. Juni 2025 reisen mehrere Architekten zur Besichtigung nach Eslarn an. Quartiermanagerin Petra Brenner wies auf den hohen Bedarf an Seniorenwohnungen hin. Alle sechs Wohnungen im Gästehaus waren nach Fertigstellung innerhalb eines Monats belegt. Der Mietpreis wurde auf 6,80 Euro pro Quadratmeter festgelegt.
Das Haus ist an die Nahwärme der Biogasbauern angeschlossen. „Da ich im Gästehaus auch mein Büro habe, bin ich für die Mieter bei Anliegen auch Ansprechperson“, sagte Brenner. Ein Hausmeister, der von den Mieten finanziert wird, kümmert sich um anfallende Probleme. Im Erdgeschoss befinden sich drei Veranstaltungsräume, in denen gekocht, gebastelt und Filme angesehen werden können.
Brennerstraße wieder freigegeben
Dipl.-Ingenieur Rainer Rubenbauer führte durch die Brennerstraße, die nach einer Bauzeit von eineinhalb Jahren nun für den Verkehr freigegeben ist. Trotz vieler Vorgaben wurde ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Die installierten Sitzbänke und gepflanzten Amber-Bäume entlang der Straße sind für ihre Resistenz gegen Hitze und Trockenheit bekannt.
Bürgermeister Gäbl sprach von einer Prachtstraße und betonte die Notwendigkeit, den Verkehr an der Engstelle an der Kirche sicherer zu gestalten. Abschließend bat er die Bevölkerung, bei der Namensgebung für das Gästehaus mitzumachen. Vorschläge können jederzeit bei der Gemeinde eingereicht werden. Der Name sollte mit der Örtlichkeit oder Gegend zu tun haben, jedoch kein Personenname sein. Zum Abschluss stand eine Besichtigung des neuen Feuerwehrhauses mit den Kommandanten und Vereinsvorsitzenden der Freiwilligen Feuerwehr sowie eine Brotzeit auf dem Programm.
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