Eslarn
17.11.2024 - 13:41 Uhr

Trauer um Schützen-Pionier Johann Kleber in Eslarn

Als "Beck" war er bekannt – und als Motor des Schützensports in Eslarn. Jetzt nahm eine große Trauergemeinde Abschied von Johann Kleber.

Im Alter von 84 Jahren verstarb Johann Kleber. Archivbild: gz
Im Alter von 84 Jahren verstarb Johann Kleber.

Immer wieder kämpfte Johann Kleber in diesem Jahr mit Krankheiten. Von einem Schlaganfall erholte er sich nicht mehr: Am 6. November verstarb der beliebte Eslarner im Alter von 84 Jahren im Klinikum Weiden. Der Glaube und eine große Trauergemeinde, darunter die Vereine Feuerwehr, Kegelclub, Siedlerbund und Tischtennisverein sowie vor allem die Schützengesellschaft Hubertus, halfen der Familie, die Trauer zu bewältigen.

In der Predigt beim Gottesdienst in der Pfarrkirche "Mariä Himmelfahrt" zitierte Pfarrer Erwin Bauer aus dem 2. Korintherbrief von Apostel Paulus, der darin das Leben hier auf Erden mit einem irdischen Zelt, einer Behausung für die Wanderschaft, vergleicht. Dagegen finde der Mensch im von Gott erbauten "ewigen Haus im Himmel" Frieden, Geborgenheit und Liebe. "Es ist die perfekte Heimat, in der der Verstorbene Johann Kleber nach seiner langen Wanderschaft auf Erden angekommen ist."

Pfarrer Bauer und Schützenvorsitzender Daniel Biermeier blickten auf das Leben von Johann Kleber und die Zeit bei den Hubertusschützen zurück. Geboren 1940, war er mit acht Geschwistern in Bruckhof aufgewachsen. Von ihnen lebt nur noch eine Schwester in Schwandorf. Nach der Schulzeit erlernte Kleber von 1954 bis 1957 in Tirschenreuth das Bäckerhandwerk. Später fand er bei den örtlichen Bäckereien Wild und Landgraf eine Anstellung. Seine Leidenschaft spiegelte sich auch in seinem Beinamen "d'Beck" wider.

Aus der 1983 geschlossenen Ehe mit der Eslarnerin Eva Kirner gingen die Kinder Christof und Sibylle hervor. Besondere Freude bereiteten ihm seine Enkel Leon, Victoria und Lara. Kleber arbeitete auch als Isolierer bei Hüttner, als Koch im Lokal "Alt-Nürnberg" in Weiden und als Formenbauer bei der Firma BAS. Mit 60 ging er in den wohlverdienten Ruhestand und widmete sich vor allem auch dem Garten. Das besondere Miteinander bei den Hubertusschützen schilderte Schützenmeister Biermeier. Bereits zwei Monate nach der Vereinsgründung 1970 war Kleber der Schützengesellschaft beigetreten. Er blieb dem Verein nicht nur 54 Jahre lang verbunden, sondern packte auch beim Bau des Schützenhauses am Sportzentrum und beim Aufbau einer Schützenjugend kräftig mit an. "Er war Vorbild, Trainer, Jugendförderer und Respektsperson für unseren Verein und eine unverzichtbare Säule."

Als Jugend- und Sportleiter bildete er Generationen von Schützen aus und war ständig mit seinem "Nachwuchs" zu Wettkämpften bis nach München unterwegs. Sollte jemand mit dem Gewehr mal nicht so umgehen können, suchte er ein persönliches Gespräch: "A Gwehrschütze wird as dir nimmer, dou nimm a Pistoln ind Hand." Seine treffsichere Jugend sicherte sogar die Bayerische Meisterschaft. Als Sport- und Luftpistolenschütze überzeugte er selbst an vielen Schießständen und war weit über die Grenzen von Eslarn im Gau und Bezirk bekannt. Zum 65. Geburtstag erhielt er die Ehrenmitgliedschaft.

 
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