Die letzte Wiedergründung der Eslarner Schützen erfolgte am 21.2.1951 durch 21 Mitglieder im Gasthaus Wienerhof. Doch das 70. Wiedergründungsjubiläum bleibt coronabedingt nur eine Erinnerung an eine erfolgreiche Vergangenheit und an sportliche und gesellige Highlights. Kommissarischer Vorsitzender war 1951 Johann Brenner. Mit der Jahreszahl 1884 im Namen wollten die Gründer an die Wegbereiter erinnern. In den Jahren nach 1951 wuchs der Verein aufgrund sportlicher Erfolge und geselliger Höhepunkte zu einem Vorzeigeverein heran.
Der Schützenverein wurde 1884 unter dem Vereinsnamen "Zimmerstutzengesellschaft Eslarn" gegründet und 1926 als "Zimmerstutzenschützengesellschaft Eslarn", 1927 als "Zimmerstutzenschützenverein Eintracht Eslarn" und im gleichen Jahr als "Kleinkaliber- und Zimmerstutzenschützenverein Eintracht Eslarn" wiedergegründet.
Die erneute Auflösung erfolgte 1933 nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten. Der Kassenbestand von 10,60 Reichsmark ging ans Winterhilfswerk und das Inventar mit Schießanlage und Gewehren an die NS-Sturmabteilung. In der Zeit von 1933 bis 1951 existierte in Eslarn kein Schützenverein. Erst nach der Lockerung des Vereinsverbots durch die amerikanischen Besatzungsmächte kehrte ab 1950 wieder Leben in die Vereinswelt zurück, so dass am 21.2.1951 durch 20 Eslarner um kommissarischen Schützenmeister Johann Brenner (Bauerngirgl) in der Gastwirtschaft "Wienerhof" der Verein unter dem neuen Namen "Schützenverein 1884" gegründet wurde.
Ein halbes Jahr später wurden Karl Bauriedl (Breier) zum Schützenmeister gewählt. Nach dem im Vereinslokal "Wienerhof" neue Schießstände gebaut und neue Gewehre angekauft wurden, wuchs der Verein ab 1952 innerhalb eines halben Jahres auf 120 Mitglieder an und wurde der mitgliederstärkste Verein im Schützengrenzgau. Einen Schafhammel als Sachpreis beim ersten Preisschießen erhielt Adam Wildenauer, die angeschaffte Schützenkette ging erstmals an Schützenkönig Robert Krämer und die ersten Gaukönige der 1884 hießen Walter Butscher und Georg Hanauer.
Der Eintrag ins Vereinsregister erfolgte 1953, die Mitgliederzahl stieg auf 143 und der Beitrag auf 4 Mark. Bereits 1969 bauten die 1884er auf dem Grundstück der Brauerei Bauriedl für 42.785 Mark und mit 1685 freiwilligen Arbeitsstunden eine unterirdische Schießanlage mit sechs Schießständen.
Der größte sportliche Erfolg war 1982 der Bayerische Vizemeistertitel des Jungpistolenschützen Michael Schweigl, wobei in den Jahren weitere sportliche Höchstleistungen folgten. Die 1884er bauten neben dem Gasthaus "Wienerhof" auf dem Grund der Brauerei Bauriedl mit 2500 freiwilligen Arbeitsstunden ein eigenes Schützenhaus und feierten 1993 die Einweihung. Als Vorsitzende folgten 1993 Josef Liegl und 1997 Jürgen Lang. Der dreimalige Jugendkönig Josef Schwarz wurde erster Jugendkaiser, das Gewehr- und Luftpistolenteam stieg erstmals in die Bezirksoberliga auf, Petra Brenner wurde 2000 erste Schützenkaiserin, Michael Schweigl 2004 dreifacher Gaumeister und Luftgewehrschütze Florian Wild 2007 erster Bezirksjugendkönig.
Am 21.2.2001 feierten die 1884er mit den Gründungsmitgliedern den 50. Jahrestag der Wiedergründung und hoben das sehr gute Miteinander mit dem Ehrenpatenverein in Heumaden, den Patenvereinen in Pfrentsch und Waidhaus hervor. Das gute Miteinander zeigte sich 2005 auch bei der Außensanierung und 2008 bei der Innensanierung des Schützenhauses. Das Schützenmeisteramt hat seit 2017 Alexander Schmucker inne.
Im Jahr 2014 schaffte man vier Computerschießstände an, renovierte die Schützenhalle und 2015 organisierten die 1884er mit dem Waidhauser Patenverein erstmals das "König-Ludwig-Vergleichsschießen". Ein Höhepunkt für 1884 war 2016 beim 66. Bezirksschützentag in Pleystein die Wahl von Florian Frischmann zum Ersten Sportleiter des Schützenbezirks Oberpfalz.
Der Schützenverein 1884 holte 2018 insgesamt 16 Gaumeistertitel und bereicherte mit 24 Schützen die Bezirksmeisterschaft. Bis zur Bayerischen Meisterschaft schafften es die Vize-Bezirksmeister Hannah Helm mit LG und Christoph Bauriedl mit LP in der Jugendklasse, sowie Roland Helm in der KK-Liegendwertung. Ein weiterer Meilenstein steht 2021 mit der Sanierung des Schützenhauses mit Brandschutzmaßnahmen, vier elektronischen Schießständen, einer neuen Heizung und dem Ausbau des Obergeschosses bevor. "Architekt Hans Kleierl wurde beauftragt, die Pläne bei der Gemeinde einzureichen", fügte Stellvertreter Dominik Brenner an und wies auf eine 55-prozentige Förderung durch den Bayerischen Sportschützenverband hin. Nicht zuletzt beabsichtigt der SV 1884 den Ankauf des gepachteten Grundstückes, so dass das Schützenhaus endgültig in das Eigentum der Schützen übergehen wird.
Der Schützenverein
- 1884 erstmalige Gründung unter dem Vereinsnamen Zimmerstutzengesellschaft Eslarn und im gleichen Jahr als Kleinkaliber- und Zimmerstutzenschützenverein Eintracht Eslarn wiedergegründet.
- 1926 Wiedergründung als Zimmerstutzenschützengesellschaft Eslarn
- 1927 Wiedergründung als Zimmerstutzenschützenverein Eintracht Eslarn
- Erneute Auflösung 1933
- Wiedergründung 1951 unter dem Namen r Schützen 1884 Eslarn
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