Etsdorf bei Freudenberg
17.06.2022 - 09:16 Uhr

Etsdorfer Steinbruch-Gegner bringen "trojanischen Laster" in Stellung

Da ziehen ganz viele an einem Strang: In Etsdorf stellen die Gegner des geplanten Steinbruchs auf dem Friedrichsberg einen "trojanischen Godelmann-Laster" auf. Er soll ein Mahnmal gegen Naturzerstörung sein.

Es ist eine Protestaktion, die es nicht alle Tage gibt. Um darauf hinzuweisen, dass der geplante Steinbruch auf dem Friedrichsberg den Weg für einen dauerhaften Granit-Abbau im Landschaftsschutzgebiet Freudenberg-Wutschdorf-Etsdorf freimachen könnte, haben Gegner des Projekts einen "trojanischen Lastwagen" gebaut und jetzt auf einem Acker an der Staatsstraße 2040 aufgestellt.

Zehn Meter lang

In griechischer Manier, so wie es vom trojanischen Pferd überliefert ist, haben die Teilnehmer das aus Holz zusammengezimmerte Gefährt gezogen – kräftig unterstützt von der Anfeuerung der Zuschauer und Blasmusik-Tönen. Der Protest-Laster ist ähnlich groß wie die Lastwagen, die die Steine einmal durch den Wald abtransportieren sollen, er ist zehn Meter lang, 3,5 Meter hoch und 2,5 Meter breit.

Die Bürgerinitiative, die Wilhelm Koch und Rudi Preitschaft aus Etsdorf ins Leben gerufen haben, will den Lkw auch als Informationsforum nutzen. Wenn sich etwas Neues tut, wird der Laster mit Infos bestückt. Für die Realisierung gab es Materialspenden von Josef Lippert und Josef Meier aus Etsdorf sowie von Martin Piehler aus Ellersdorf. "Wir haben für unseren trojanischen Lastwagen vor allem ausgemusterte Materialien wiederverwendet", erzählt Koch.

Hunderte Unterschriften gesammelt

Der Plan der Firma Godelmann, auf dem Friedrichsberg zwischen Etsdorf und Ellersdorf einen Steinbruch zu eröffnen, hat in den vergangenen Wochen heftigen Widerspruch aus der Bevölkerung ausgelöst. Nachdem sich eine Bürgerinitiative gegen das Vorhaben gegründet hat, wurden mittlerweile hunderte Unterschriften gesammelt. Die Gegner des Projekts wollen, dass das bestehende Landschaftsschutzgebiet nicht angetastet wird. Sie befürchten Naturzerstörung, Lärm durch Sprengungen und Abbauarbeiten sowie Schwerverkehr auf Wald- und Wanderwegen.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.