Hier gab es keinen Fluglotsenstreik. Dafür aber internationale Beteiligung: Optimale Bedingungen für die Modellflugtage des 1. Modellflugsportclubs Amberg am Wochenende auf dem "Airport Etsdorf". Das Highlight der Amberger Modellflieger sind die alljährlichen Modellflugtage auf dem Fluggelände östlich von Etsdorf, wo der Verein seit gut 40 Jahren zu Hause ist.
Ordnung auf dem Rollfeld
Auf dem gut 120 Meter langen Rollfeld herrscht Ordnung, der Rasen ist "sehr kurz" geschnitten, damit sich die kleinen Räder der Flugmodelle mit Spannweiten bis zu zehn Metern nicht beim Starten oder Landen verheddern und der Pilot sein "Kleinholz" einsammeln muss. Die meisten Aktiven kamen aus der gesamten Oberpfalz. Aber auch Gäste aus dem Alpenländle und der Schweiz hatten in Etsdorf ihr Quartier aufgeschlagen, um hier zwei Tage mit Freunden des Modellflugsports zu verbringen. Kleine Flugmodelle, aber auch größere standen aufgereiht, bis der Flugleiter das Rollfeld freigab. Dann waren bei Vollgas der Strahlturbinen meist nur wenige Meter notwendig, bis Doppeldecker oder Düsenjets abhoben und über dem Etsdorf Airport ihre Runden drehten.
Ohne Technik geht es nicht
Der Modellflugpilot kommt heutzutage nicht ohne moderne Technik aus. Aus dem Steuergerät meldet eine Computerstimme "Kerosinvorrat noch zwei Minuten Flugzeit": Das bedeutet, man sollte zur Landung ansetzen. Auf weit über 300 km/h Spitzengeschwindigkeit bringen es die Strahltriebwerke der Modell-Jets mit gut drei Metern Länge und den kurzen Stummelflügeln. Absolut kunstflugtauglich ist der Doppeldecker "Pits Beast", den Tim Stadler vom Modellbau-Club Weiden fliegt. Der Vier-Zylinder-Boxer-Motor hat 220 ccm Hubraum und leistet etwa 23 PS. Damit dreht und wendet sich der Doppeldecker im Red-Bull-Look, zieht eine Qualmwolke hinter sich her, fliegt seitlich oder kopfüber. Er bleibt sogar wenige Meter über dem Rollfeld stehen, "hängt" quasi nur am Propeller, dreht dann schnell wieder ab, um mit fast 200 Sachen über die begeisterten Zuschauer hinweg zu brausen.
In der Preisklasse eines komfortablen Kleinwagens ist man beim Eurocopter EC 120, den Andy Fischer (Modellsportclub Naabtal) fliegt. Dafür kann der gut 2,50 Meter lange Modell-Hubschrauber alles, was auch das Original schafft. Ein kleiner Elektromotor genügt dem Segelflieger mit etwa zehn Metern Flügelspannweite, um sich empor zu schrauben und dann über Stunden die Thermik zu nutzten und lautlos durch die Lüfte zu gleiten. Bereits am Samstag hatten sich zahlreiche Freunde des Modellflugsports eingefunden, um ihr Können oder das ihrer technischen Wunderwerke zu zeigen. Natürlich versorgten die Modellflieger ihre Gäste mit Kaffee, Kuchen, Gegrilltem und kühlen Getränken.
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