Es geht um eine Trasse, die quer durch den westlichen Landkreis gebaut werden soll und nur zur Versorgungsicherheit der Strecke Regensburg-Hof dienen wird. Dazu gab es in Etzelwang eine Zusammenkunft interessierter Bürger, die sich über die Problematik mit der von der Deutschen Bahn geplanten Stromtrasse informieren wollten.
Uhu-Brutplatz betroffen
Der Trassenverlauf wie ihn die Deutsche Bahn vorsieht, würde die westlichen Gemeinden des Landkreises Amberg-Sulzbach tangieren: Von Bürtel kommend über Deinsdorf das Lehental zwischen romantischen Kletterfelsen und nahe eines Uhu-Brutplatzes überqueren und in Richtung Ernhüll-Erkelsdorf nach Haid ein vorgesehenes Industriegebiet sowie den Flugplatz Fichtelbrunn beeinträchtigen, über Frankenhof in Richtung Illschwang und Ammerthal auch den Flugplatz der Luftsportgruppe Amberg streifen.
Theo Wißmüller leitete die Veranstaltung ein und rief unter anderem die Jugend dazu auf, sich für dieses Thema zu engagieren, denn es gehe hauptsächlich um deren Zukunft. Irmgard Kaula, die zu der Zusammenkunft aufgerufen hat, hält eine WhatsApp-Gruppe mit allen Interessierten für erstrebenswert.
Keine Rücksicht auf Natur
Bürgermeister Roman Berr stellte klar, dass sich die Kritik an den Plänen der Bahn nicht gegen die Elektrifizierung der Bahnstrecken richte, sondern einzig gegen die Trasse zur Sicherung der Stromversorgung Regensburg-Hof ohne Rücksicht auf die Beeinträchtigung der Umwelt, der Landschafts- und Naturschutzgebiete. Der Bürgermeister will mit den Bundestagsabgeordneten Kontakt aufnehmen und notfalls bis Berlin fahren, um sich für eine umweltverträgliche Lösung einzusetzen. In Etzelwang erläuterte Pia Huber aus Aichazandt, Sprecherin der Interessengruppe „Bahnstrom so nicht!“, den Streckenverlauf der Sicherungstrasse mit 30 Meter hohen Masten in einem Abstand von 300 Metern und einem 60 Meter breiten Schutzstreifen entlang der Leitung. Bei der DB-Planung des Trassenverlaufs werde keine Rücksicht auf Natur- oder Landschaftsschutz genommen. Die Bahn bekennt sich außerdem dazu, ihre Planung nach dem geringsten „Raumwiderstand“ vorzunehmen, was heißt, dass für die Trassenlinien dünnbesiedelte Regionen ausgewählt werden, wo der wenigste Widerstand aus der Bevölkerung zu erwarten ist. Aus den Reihen der Zuhörer kam die Forderung, politischen Druck auf die Bahn auszuüben, um eine umweltverträgliche Alternative für den Trassenverlauf zu erwirken.
Etzelwangs Gemeinderat Gerhard Pirner sprach die technischen Möglichkeiten für eine funktionierende Stromversorgung des Schienenverkehrs der DB an. Er wehrt sich gegen die Störung einer intakten Natur mit vielen Tieren in einer herrlichen, gut strukturierten Landschaft wie sie das Lehental und die umliegende Region biete. Als Elektroingenieur schlug er technische Alternativen vor wie aus dem öffentlichen Netz mit 50 Hertz in das mit 16,7 Hertz betriebene Bahnnetz über Umrichter eingespeist werden könnte und somit zusätzliche Stromtrassen vermieden werden könnten. Sonderbarerweise praktiziere die DB andernorts bereits verschiedene der von ihm favorisierten technischen Lösungen wie die dezentrale Einspeisung aus öffentlichen Netzen. Pirner rief dazu auf, die Ministerien mit den Alternativen bekannt zu machen.
Fazit: Eine örtliche Aktionsgruppe wird gegründet, die sich um die Information der Bürger bemüht, mit Gleichgesinnten der anderen betroffenen Gemeinden zusammenarbeitet und umweltverträgliche Alternativen zu den Vorhaben der Deutschen Bahn anbietet. Interessenten können sich bei Irmgard Kaula unter 0175 4 715 689 melden.

















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