Mit dem Kauf von zwei Notstromaggregaten will die Gemeinde Etzelwang insbesondere in ihrer Kläranlage bei einem Stromausfall schlimmere Folgen verhindern, sagte Bürgermeister Roman Berr bei einem Termin vor Ort.
Bei der Erstellung eines Katastrophenschutzkonzepts habe sich gezeigt, dass bei einer ausbleibenden Energieversorgung schon nach relativ kurzer Zeit die Becken-Biologie in der Kläranlage absterben würde. Das hätte einen hohen Schaden zur Folge. Zudem müsse die Kläranlage ohnehin nach den geltenden Vorschriften über eine Notstromversorgung verfügen.
Daher hat die Gemeinde für 8000 Euro ein 50 kVA-Diesel-Notstromaggregat angeschafft. Es ist transportabel und kann, soweit es in der Kläranlage entbehrlich ist, auch an den Pumpstationen des Kanalsystems eingesetzt werden. Aber auch außerhalb des Katastrophenfalls könne das Gerät seine Dienste leisten und zum Beispiel den jährlichen Weihnachtsmarkt mit Strom versorgen.
Ein kleineres Notstromaggregat mit 10 kVA hat die Gemeinde für den im Katastrophenschutzkonzept geforderten "Leuchtturm" angeschafft. Hier handelt es sich um einen Anlaufpunkt für die Bevölkerung, an dem es auch bei einem "Blackout" Strom gibt und an dem Ansprechpartner der Gemeinde anzutreffen sind. Im Fall der Fälle soll der Gemeindestadel in Etzelwang als "Leuchtturm" dienen, an dem Schutzsuchende Informationen, geheizte Räume sowie eine Kochgelegenheit vorfinden.
Der Stadel ist auch der Sitz des gemeindlichen Katastrophenschutzstabs, der aus den Bürgermeistern, den Feuerwehrkommandanten, dem Bauhof und dem Personal der Kläranlage besteht. Er dient dazu, die Maßnahmen in der Gemeinde abzustimmen und effektiv Hilfe zu leisten. Die Turnhalle dient als Ausweichquartier für den Gemeindestadel, da sie eine größere Fläche bietet. Zudem wurde mit dem Kindergarten vereinbart, dass im Fall eines Stromausfalls nach Einbruch der Dunkelheit und bei verspäteter Rückkehr aufgrund der Verhältnisse die Eltern ihre Kinder dort abholen können. Zum anderen werden auch die Turnhalle und das Feuerwehrhaus Kirchenreinbach mit Netztrennschaltern für eine Notstromversorgung ausgerüstet, wobei das Feuerwehrhaus bei langandauernden Einsatzlagen als Versorgungszentrum der vier Gemeindewehren dienen soll.
Zur Erstellung des Katastrophenschutzkonzepts wurden, wie Berr weiter erläuterte, neben den sozialen Einrichtungen Kinderhaus und Integra vor allem auch die Landwirte über ihre Bedürfnisse im Fall eines langfristigen Stromausfalls gefragt. Hier ist das Problem die ausreichend Versorgung der Tiere mit Wasser. Das Konzept wurde mit den Kommandanten der vier Wehren abgesprochen. Es wird nun noch zu Papier gebracht und in seinen wesentlichen Punkten im Gemeindebrief bekannt gemacht.
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