Das Zahlenwerk des Haushaltes für 2023 beherrschte den öffentlichen Teil der März-Sitzung des Gemeinderats Etzelwang im Gemeindestadel. Kämmerer Christian Link hat den 7,4 Millionen Euro schweren Etat schnell abgearbeitet und heimste ein Sonderlob von Bürgermeister Roman Berr ein.
2.725.200 Euro umfasst der Verwaltungshaushalt. In der Rangliste der Einnahmen erreichen die Einkommensteueranteile (840.000 Euro), Schlüsselzuweisungen (643.850 Euro), Kanalbenutzungsgebühren (314.000 Euro), Zuschüsse zum Betrieb der Kindertageseinrichtung (256.600 Euro), Gewerbesteuer (160.000 Euro), Straßenunterhalt (103.400 Euro) und die Grundsteuer B (100.000 Euro) sechsstellige Summen. Größte Ausgabenposten sind die Kreisumlage (694.050 Euro), Personalkosten (447.000 Euro), Kindergarten-Personalkosten (437.100 Euro) sowie die Umlagen an die Verwaltungsgemeinschaft Neukirchen (302.200 Euro) und den Grundschulverband Neukirchen-Etzelwang (154.600 Euro).
Lange Liste an Investitionen
Der Vermögenshaushalt umfasst knapp 4,7 Millionen Euro. Für die Dorferneuerung Etzelwang sieht er am Festplatz und der Lagerscheune Ausgaben von 1,2 Millionen Euro vor. Zum Abschluss der Dorferneuerung Kirchenreinbach werden noch einmal 270.000 Euro fällig. Der Glasfaserausbau wird mit einem Geldeinsatz von 465.000 Euro vorangetrieben. Der Austausch von fünf vorhandenen Sirenen und die Installation von zwei neuen Warngeräten schlägt mit 169 000 Euro zu Buche. Für die Grundschule steht eine Investitionszulage in Höhe von 139.700 Euro an. Baumaßnahmen für die Kindertagesstätte verursachen Kosten von 110.000 Euro. Ein Teil der genannten Ausgaben wird durch Zuschüsse aufgefangen.
Ein Fragezeichen steht hinter dem Fahrradweg Etzelwang -Neukirchen, für den 405.050 Euro in den Haushalt eingestellt sind. Sein Bau könnte sich zerschlagen, wenn die erhoffte 90-prozentige Förderung ausbleibt. Mehrkosten bei der Bahnbrücke zum Sportplatz belasten die Gemeindekasse mit 126.250 Euro. Die Abwasserbeseitigung wird mit 118.500 Euro für Kanalerneuerung, Rohrnetzerweiterung und bewegliche Anlagegüter am Laufen gehalten. 159.000 Euro fließen als letzte Rate für die Klärschlammpresse.
Antrag auf Stabilisierungshilfe
Der Verwaltungshaushalt wirft einen Überschuss von gerade 12.800 Euro ab. Um den Vermögenshaushalt auszugleichen, muss die Gemeinde Etzelwang nicht nur 1,2 Millionen Euro neue Schulden in Kauf nehmen, sondern auch ihre Rücklagen fast vollständig aufzehren. Nach der Entnahme von 605.500 Euro bleiben dort noch 26.000 Euro übrig. Die Verbindlichkeiten steigen dadurch von 2,291 Millionen Euro am Jahresanfang auf voraussichtlich 3,354 Millionen Euro Ende 2023.
Der Gemeinderat stimmte der Haushaltssatzung einstimmig zu. Gleichzeitig beauftragte er den Bürgermeister, den Antrag auf Stabilisierungshilfe mit allen Anlagen bei der Kommunalaufsicht im Landratsamt Amberg-Sulzbach vorzulegen.
Gemeinde Etzelwang
- Einwohner: 1378
- Pro-Kopf-Verschuldung: Ende 2023 voraussichtlich 2434 Euro
- Beschäftigte: ein ehrenamtlicher Erster Bürgermeister, 4,29 Bedienstete
- Fläche: 2160 Hektar
- Gemeindestraßennetz: 58 Kilometer
- Steuer-Hebesätze: Grundsteuer A und B je 375 vom Hundert, Gewerbesteuer 340 vom Hundert
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.