Auf Anregung der Arbeitsgruppe "Unser Dorf – wohin" in Zusammenwirken mit dem Lehentaler Heimatverein gab es Ende Februar in Etzelwang einen zweitägigen Obstbaumschneidekurs. Interessierte Gartenfreunde und Landwirte fanden sich im Gemeindestadl ein, um vom zertifizierten Obstbaumpfleger Udo Holweg Einblick in Theorie und Praxis, Geschichte und Entwicklung der Obstbäume zu erhalten.
Der Fachmann erläuterte zunächst die Bedeutung von Streuobstwiesen als Teil der Kulturlandschaft. Dort existierten Lebensräume mit wichtigen Funktionen wie Wasserspeicherkapazität oder Verbesserung der Bodenqualität. Seine Ausführungen startete er mit der Erklärung der Baumunterlagen als Schlüssel für Wachstumsgröße und Fruchtsorte. Die erforderlichen Schritte bei der Pflanzung, der Pflanzschnitt und spätere Erziehungsschnitte dem Wachstumsgesetz entsprechend, bestimmten einen Teil des Kurses, der auch Informationen zur Vorbereitungen der Baumpflanzungen enthielt.
Die geschichtliche Entwicklung vom Wildapfel zur Vielfalt der veredelten Sorten fehlte beim Vortrag ebenfalls nicht. Die Pflege in den verschiedenen Wachstumsphasen vom Jungbaum zum Mittelaltbaum, insbesondere der Erziehungsschnitt, der die Kronengestaltung und Fruchtbildung beeinflusst, nahm ausreichend Raum ein bei den Ausführungen. Die Wirkung von schwachwachsenden oder starkwachsenden Unterlagen auf die Höhe der Bäume, ob Buschbaum, Halbstamm oder Hochstamm, bedurfte weiterer Erläuterungen, die mit Wortmeldungen vonseiten der Kursteilnehmer ergänzt wurden.
Das bei der Theorie Gehörte konnte im praktischen Teil an den beiden Tagen angewendet werden. Udo Holweg gab allen Teilnehmern die Möglichkeit, Bäume zu pflanzen, Pflanzschnitte und – bei älteren Exemplaren – Erziehungsschnitte durchzuführen, sodass nach den beiden Wochenendtagen seine Zuhörerinnen und Zuhörer mit einer ganzen Reihe neuer Erkenntnisse an ihre eigenen Obstbäume herangehen können.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.