Die Begeisterung hält noch immer an. Familie Summer hat „ihren Traumplatz“ zum Leben gefunden. „Ein absolutes Glücksgefühl“, wie Daniela Summer im Gespräch mit Oberpfalz-Medien sagt. Seit fünf Jahren wohnen sie in Etzenricht – mit Blick über Wiesen und umringt von Obstbäumen. Auch viele Besucher hat das Einfamilienhaus schon gesehen. „Bei euch ist es so schön“, bekommt die Familie des Öfteren zu hören. Dass ihr Haus nun vom Titel der Januar-Ausgabe der Wohn- und Bauzeitschrift „Das Haus“ (Auflage über 750.000) grüßt, macht die Bauherren besonders stolz.
„Das war schon eine Überraschung, als der Anruf der Redaktion kam“, blickt Daniela Summer zurück. Das Holzhaus beeindruckte offenbar durch seine ländliche Lage und das nachhaltige Konzept beim Innenausbau, das im Magazin unter dem Titel „Rundherum Natur“ auf drei Doppelseiten ausgiebig gewürdigt wird.
Raus aufs Land
Über viele Jahre war die vierköpfige Familie mit ihrer Altbauwohnung in der Weidener Innenstadt zufrieden gewesen. Einkaufsmöglichkeiten und Freundeskreis in der Nähe. „Doch auf Dauer war es nicht unsere Welt“, sagt Summer. Da konnte auch die schöne Dachterrasse den Wunsch nach einem eigenen Garten und ein wenig mehr Freiheit nicht wettmachen. Auf der Suche nach einem Häuschen wurden sie in Weiden nicht fündig. „Und zu teuer war es obendrein.“
Blieb noch die Option, im Heimatort von Daniela Summer selbst zu bauen. Ein Grundstück in leicht erhöhter Lage knapp 150 Meter neben der Hofstelle der Großeltern erwies sich als Glücksfall.
„Wir konnten hier unsere Wünsche verwirklichen“, schwärmt Summer noch heute. Gemeinsam mit ihrem Mann David und dem befreundeten Architekten Alexander Robl aus Weiden planten sie das Haus mit 135 Quadratmetern Wohnfläche. „Schlicht sollte es sein, und sich in das Ortsbild einfügen. Das war uns wichtig. Und auch nicht zu groß, denn es soll ja auch bewohnbar bleiben, wenn die Kinder mal aus dem Haus sind.“ Mit einem hohen Sockel und einem steilen Satteldach auf zwei Vollgeschossen orientierte sich der Planer am Oberpfälzer Baustil. Ein Pult- oder Flachdach wäre dem nicht gerecht geworden.
Raffinierte Lösungen
Holz dominiert. Die Fassade des Ständerbaus ist mit Fichtenbrettern verschalt, die mit der Zeit vergrauen. Im Innenausbau sind der Fußboden und die massiven Deckenbalken aus Eiche ein Hingucker. Die Raumgestaltung ist offen – und effizient. „Ein Wunsch der Bauherren“, wie Architekt Robl sagt. Eine Glasschiebetür trennt bei Bedarf den Eingangsbereich vom Wohnraum. Da das Haus keinen Keller hat, liegt der Technik- und Wirtschaftsraum im Erdgeschoss, ein kleiner Schuppen hinterm Carport, und wurde das Dachgeschoss ausgebaut. „Da haben sich vorerst die Kinder ihr Reich zum Spielen geschaffen“, lacht die Mutter.
Sie mag vor allem die raffinierten Details im Haus. „So sitzen wir in der offenen Küche beisammen und haben da die besten Gespräche, vom Tisch aus kann aber niemand in die Kochtöpfe gucken“, erklärt Summer. Das verhindere eine halbhohe Zwischenwand. Dinge, die man nicht täglich braucht, sind im Stauraum unter der Podesttreppe gut aufgehoben. Und die Wäsche findet vom Bad im Obergeschoss durch einen Wurfschacht ihren Weg direkt in den darunterliegenden Technikraum, in dem unter anderem die Waschmaschine steht. Putzmittel verschwinden praktischerweise in einer Sitzbank.
Für Allergiker
Ein Kachelofen und Fußbodenheizung sorgen für Wärme im energieeffizienten Haus, das Holz für die entsprechende Gemütlichkeit. Architekt Robl baut in der Regel moderne mehrgeschossige Großbauten („Aktuell zwei Projekte in München“) und Einkaufsmärkte für Edeka („Gerade wurde der in Vohenstrauß fertig“). „Einfamilienhäuser sind immer was Besonderes. Da kann ich mich als Planer ganz anders einbringen“, erklärt Robl. Da im Haus von Familie Summer auch Allergiker wohnen, wurde auf biologische Materialien geachtet: Spezialkleber, kein Bauschaum, geölte Böden. Cellulose dient als Dämmstoff.
Die offene Raumgestaltung begleitet ein extra Lichtkonzept. „Es gibt Wege und Aufenthaltszonen, die direkt oder indirekt beleuchtet sind. Das Licht geleitet stets zum Ziel – die großen Fenster, die den Blick in den Garten freigeben“, sagt Robl. Für ihn das Highlight des Hauses. „Wir holen sozusagen das Grün in den Innenraum.“
Davon kann auch die Familie nicht genug bekommen. „Obsternte im Sommer, Schlittenfahren im Winter, was will man mehr“, sagt Daniela Summer zufrieden. Eben „Rundherum Natur“.
Daten & Fakten
- Wohnfläche: 135 Quadratmeter
- Konstruktion: Holzständerbau
- Energieeffizienz: kfW55 Holzhaus
- Architekt: Alexander Robl, Plus Energie Architektur, Weiden
- Fassade: senkrechte Lattung aus unbehandeltem Fichtenholz
- Innenausbau: Holzboden und Sichtbalkendecke aus Eichenholz
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.