Etzenricht
07.11.2022 - 11:22 Uhr

Jäger fordern beim Hubertustag in Etzenricht ein "Bestandsmanagment"

Die Hubertusfeier der Kreisgruppe Weiden-Neustadt des Landesjagdverbandes Bayern fand in Etzenricht statt. Der Hubertustag gibt den Jägern Gelegenheit, auf Problematiken aufmerksam zu machen. Dazu gehörte heuer das Thema Wolf.

Zunächst kündigte die Jagdhornbläsergruppe vor dem Vorabendgottesdienst in der St.-Nikolaus-Kirche in Etzenricht den Auftakt des Hubertustages an. Zur eigentlichen Feier trafen sich die Jäger im Gasthof Riebel. Landtagsabgeordneter Alexander Flierl, Vorsitzender des Bayerischen Jagdverbandes Oberpfalz, hob gleich zu Beginn seiner Ansprache die Bedeutung der Jagd heraus: Jagd sei nicht nur eine Beschäftigung oder ein Hobby, sie habe vielmehr einen festen Bezug zu einer entsprechenden Jagdkultur. Der Hubertustag sei nicht nur Tradition, der Tag gebe vielmehr den Jägern die Gelegenheit, auf die sie betreffende wichtige Themen mit Außenwirkung besonders hinzuweisen.

Er bedauerte, dass sich die Gesellschaft zusehends von der Natur entferne, was umgekehrt erfordere, dass die Jägerschaft ihr Tun erkläre. Dazu gehöre auch herauszustellen, dass es nicht ausreichend sei, die vorhandene Kulturlandschaft zu pflegen, sondern auch Eingriffe notwendig seien, wenn Probleme auftauchen sollten. In keinem Fall dürfe zwischen „guten und schlechten“ Tierarten unterschieden werden. Es müsse deutlich gemacht werden, dass Eingriffe bei den Tieren notwendig seien, betonte Alexander Flierl. Dies treffe bei Wolf und Fischotter zu. Klar sprach sich Flierl für ein „Bestandsmanagement“ aus, das beispielsweise das richtige Verhältnis zwischen dem geschützten Fischotter und ebenfalls geschützten Fischarten klären müsse. Wenn der Hubertustag begangen werde, müsse auch ein besonderes Augenmerk auf den Schutz von Tieren und deren Lebensräume gelegt werden. „Wir sind Anwalt des Wildes“, meinte Flierl abschließend.

Hans Dittrich, Vorsitzender der Kreisgruppe Weiden-Neustadt, dankte Flierl für die Aussage, dass von Verbandsseite etwas für die Problematik „kleine und große Beutegreifer“ getan werde müsse, wofür aber erst die „große Politik“ den Rahmen schaffen müsse. Zudem sagt er, dass der Wolf einen günstigen Erhaltungszustand erreicht habe. Der Klimawandel würde den Jägern neben dem Wolf die nächsten Probleme bereiten, zeigte sich der Kreisvorsitzende überzeugt. Die Jägerschaft sei vielfach betroffen, wie beispielsweise vom Bau neuer Stromtrassen, von Windrädern oder von Freiflächenphotovoltaikanlagen. Die Problematik werde noch durch den Waldumbau und die Borkenkäferkalamitäten ergänzt.

Bürgermeister Martin Schregelmann hob die gute Zusammenarbeit mit den örtlichen Jägern hervor, die das Revier "sauberhalten".

Zum Abschluss der Hubertusfeier überreichten Hans Dittrich und Hans Trottmann den neuen Jägern nach erfolgreich abgelegter Jagerprüfung die Jagdbriefe.

 
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