Eineinhalb Jahre hat Heike Steinhilber, geborene Sagner, gegen ihre Krankheit angekämpft. Nun verstarb die Geschäftsfrau am 20. März. Den Trauergottesdienst hielt Pfarrer Wilfried Römischer von der evangelischen Kirchengemeinde Floß in Anwesenheit von Dekan Alexander Hösl aus Vohenstrauß und des örtlichen Pfarrers Udo Klösel in der Pfarrkirche Moosbach. Coronabedingt passten nicht alle Trauergäste in das Gotteshaus und standen so im Abstand am Kirchplatz. Ein kleines Ensemble vom Kirchenchor Moosbach, begleitet von Lena Putzer (Orgel) sowie Sophia Simon (Violine), gestaltete die Feier. Fahnenabordnungen vom Katholischen Frauenbund und vom Schützenverein St. Georg Etzgersrieth standen im Altarraum.
„In allem Schmerz darüber, dass Sie von Ihrer Frau, Mutter, Oma, Tochter und Schwester sowie Patin und Freundin Abschied nehmen müssen, danken wir auch Gott für die gemeinsamen Jahre, die Ihnen miteinander geschenkt waren“, führte Pfarrer Römischer aus. „Sie haben die Verstorbene als einen liebevollen und einfühlsamen Menschen beschrieben. Für ihre Arbeit machte sie immer einen Plan. Dann konnte sie auch flexibel sein, wenn nötig. Sie hatte alles im Kopf: Betrieb, Haus, Schule der Kinder“. Ihren Kindern traute sie etwas zu und vermittelte das Gefühl: „Du schaffst das!“
Heike Steinhilber wurde als drittes und jüngstes Kind von Paula und Horst Sagner in Weiden geboren. Gemeinsam mit Schwester Astrid und Bruder Peter wuchs sie zunächst in Weiherhammer und dann in Etzenricht auf. Sie absolvierte die Mittlere Reife in Weiden und machte dort auch die Ausbildung zur Steuerfachgehilfin. An Fasching 1988 lernte sie den Diplom-Agraringenieur und Landwirt Fritz Steinhilber kennen und lieben. Am 22. Juli 1995 gaben sie sich in der St. Georgskirche in Etzgersrieth das Ja-Wort. Im November 1996 wurde Sohn Michael geboren. Seine Zwillingsschwester Sophie war verstorben. Eineinhalb Jahre später kam Tochter Jutta zur Welt. Enkel Noah war der ganze Stolz. Wenn er morgens aufwachte, rief er schon „Oma!“ durchs Haus. Wie sagte Noah? „Die Oma ist jetzt im Himmel. Ich werd‘ mal eine große Rakete bauen und zu ihr fliegen!“
Fritz und Heike Steinhilber erwarben das Anwesen auf der Uchamühle und betrieben zunächst traditionelle Landwirtschaft. Später setzten sie einen neuen Schwerpunkt und so wuchs die weithin bekannte Bioland-Gemüsegärtnerei mit Mutterkuhhaltung. Heike Steinhilbers kümmerte sich um Haus, Kinder und das Büro, organisierte die Gemüse-Abo-Kisten und später die Belieferung von Schulen.
Die Schirmitzer Freunde nahmen in der Pfarrkirche durch Iris und Roland Abschied von einem "wunderbaren, ruhigen und aufgeschlossenen Menschen". Im Friedhof Etzgersrieth wurde Steinhilber zur letzten Ruhe gebettet. Für den Frauenbund Etzgersrieth nahm Vorsitzende Lisa Ach von ihrem Mitglied (seit 1996) und Schriftführerin (seit 2016) Abschied. Ihre hilfsbereite Art und ihr freundliches Wesen würde vermisst werden. Schützenmeister Jonas Weiß (Schützenverein St. Georg Etzgersrieth) sagte, der Verlust habe sie, sowie die gesamte Dorfgemeinschaft in tiefe Trauer versetzt. Johann Zimmerer, ein Freund der Familie, blies zwei Trompetensolos zum Abschied.
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