Beim Kreisjugendring ist eine Ära zu Ende gegangen. Nach 13 Jahren an der Spitze hat der Plößberger Jürgen Preisinger den Vorsitz abgegeben. Mit Max Siller trat ein Newcomer, der bisher kein Vorstandsamt beim Kreisjugendring hatte und erst seit kurzem Delegierter für den Bayerischen Landessportverband (BLSV) ist, die Nachfolge an. Preisinger bleibt dem Kreisjugendring trotz seines Rückzugs erhalten. Er hat unlängst den Bezirksvorsitz übernommen.
Dass es einen neuen Vorsitzenden geben würde, stand schon länger fest, da Preisinger nicht mehr kandidieren konnte. Laut Satzung darf der Vorsitzende nur 12 Jahre an der Spitze stehen. Preisinger hatte diese Zeit wegen Corona schon um ein Jahr überschritten. Viele hatten die Jahreshauptversammlung am Donnerstagabend im Saal beim "Kramer-Stodl" in Falkenberg deshalb mit Spannung erwartet. Für Außenstehende endete sie mit einer großen Überraschung. Der erst 21-jährige Max Siller aus Waldsassen ist beim Kreisjugendring ein echter "Newcomer". Siller war der einzige Kandidat für das frei werdende Amt und ist der jüngste Vorsitzende in der Geschichte des Kreisjugendrings Tirschenreuth. Ihm zur Seite steht weiter der Konnersreuther Andreas Malzer, der als stellvertretender Vorsitzender wiedergewählt wurde.
Malzer stellte Siller als Wunschkandidat des Vorstands vor. "Viele hatten wohl gedacht, dass ich für dieses Amt kandidieren würde. Mit meinen 54 Jahren bin ich dafür zu alt", sagte er. Im Vorfeld seien einige Gespräche geführt worden. Man habe dabei festgestellt, dass es im Landkreis sehr viele junge Menschen gebe, die sich in den Vereinen und Verbänden großartig engagierten. Als einer davon solle Max Siller den Kreisjugendring übernehmen. Siller hat mit einigen weiteren jungen Leuten vor drei Jahren den Verein Federballfreunde Waldsassen gegründet und auch den Vorsitz des Vereins, der mit verschiedenen Aktionen immer wieder für Aufsehen sorgt, übernommen.
In geheimer Wahl wurde Max Siller von den 37 anwesenden Delegierten bei einer Enthaltung einstimmig zum neuen Vorsitzenden des KJR gewählt. Er ist Diplom-Verwaltungsfachwirt und arbeitet aktuell in Ansbach in Mittelfranken. Er ist in vielen Vereinen aktiv, ist Fußballer beim Landesligisten SV Mitterteich und engagiert sich unter anderem auch bei der Feuerwehr Waldsassen und im Alpenverein Tirschenreuth.
Max Siller dankte nach seiner Wahl für diesen riesigen Vertrauensvorschuss. Er wisse, dass er in große Fußstapfen trete, "die so groß wie die eines Elefanten" seien, wie er scherzhaft sagte. Er werde aber versuchen, seine eigenen Fußabdrücke zu hinterlassen, auch wenn die etwas kleiner sein würden. Siller: "Ich freue mich auf meine neue Aufgabe."
Am Rande der knapp vierstündigen Versammlung verriet Siller, dass vor zirka drei, vier Monaten Andreas Malzer auf ihn zugekommen sei und ihn ganz einfach wegen des Vorsitzes angesprochen habe. Es hätten danach einige weitere Gespräche stattgefunden, bis er zugestimmt habe. Siller: "Wenn ich etwas mache, dann mache ich es g'scheit". Als erste Amtshandlung warb er für das vom Bayerischen Jugendring initiierte Volksbegehren "Vote 16", also die Herabsetzung des Wahlalters. Erste Gratulanten waren neben Preisinger, der zum Ehrenvorsitzenden des KJR ernannt wurde, Landrat Roland Grillmeier und Emil Slany, der Leiter des Jugendamts im Landratsamt.
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.